Industriekonsortium gewinnt Förderprojekt zur Kreislaufführung von Acrylglas

Pekutherm entwickelt gemeinsam mit Polysecure, der Hochschule Pforzheim und einem Acrylglaslieferanten eine Recyclinglösung für PMMA.
Industriekonsortium gewinnt Förderprojekt zur Kreislaufführung von Acrylglas
Ein wichtiger Schritt im Recycling ist die Zerkleinerung des Acrylglases in der Aufbereitungsanlage in Geisenheim Copyright: Pekutherm GmbH)

Der Ansatz wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit insgesamt knapp 250.000 Euro gefördert. Das Projekt PACE – PMMA in der Circular Economy“ soll innerhalb von zwei Jahren ein durchgängiges Recyclingkonzept für gebrauchtes Acrylglas entwickeln, von dem derzeit deutschlandweit nur 10 Prozent recycelt werden. Während der Pandemie wurde Acrylglas in großem Umfang für Hygieneschutzscheiben an Theken oder in Wartebereichen eingesetzt. Aber auch im Bau-, Automobil- oder Innenausbau, im Messebau oder für Beleuchtungselemente hat der Werkstoff PMMA eine so große Bedeutung, dass das Volumen des europäischen Halbzeugmarktes für Acrylglas im Jahr 2020 bei rund 230.000 Tonnen liegen wird. Die Erhöhung des Rezyklatanteils in Acrylglasprodukten kann zur Verbesserung der Kreislaufwirtschaft beitragen und ist eine starke Motivation für die an diesem Industriekonsortium beteiligten Unternehmen. Acrylglas ermöglicht in zahlreichen Anwendungen mit zum Teil sehr hohen Anforderungen an die Optik sehr lange Nutzungsdauern. Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft müssen daher höchste Reinheitsanforderungen an die eingesetzten Rezyklate erfüllt werden.

Im Rahmen des Projektes „PACE“ soll die Kreislaufwirtschaft für PMMA-Abfälle in Deutschland systematisch aufgebaut werden. Ausgangspunkt sind folien- und plattenförmige PMMA-Halbzeuge sowohl aus post-industriellen als auch aus post-consumer-Quellen. Neben der systematischen Untersuchung von Erkennungsverfahren und der sichtbaren Kennzeichnung von Halbzeugen wird im Projekt mit dem Einsatz von Fluoreszenzmarkern ein weiterer, völlig neuer Ansatz verfolgt.

Die anorganischen Fluoreszenzmarker werden den Acrylglasprodukten als Marker in ppm-Konzentrationen zugesetzt und ermöglichen eine eindeutige Materialidentifikation in der Herstellungs-, Nutzungs- und Nachnutzungsphase. Im Rahmen des Projektes soll u.a. ein mobiler Detektor entwickelt und erprobt werden, mit dessen Hilfe insbesondere große, plattenförmige Halbzeuge vor der Zerkleinerung zuverlässig identifiziert werden können.

Für eine überzeugende Recyclinglösung für Acrylglas müssen neben PMMA-Qualitäten mit höherem Vernetzungsgrad auch andere transparente Polymere wie Polycarbonat (PC), Polystyrol (PS), Styrolcopolymere oder PET erkannt werden.

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