Pyrolyseöl und Biomethan für den Wertstoffkreislauf

Chemisches Recycling von BASF ermöglicht die Herstellung von Recyclingkunststoff mit Neukunststoff-Eigenschaften für technisch anspruchsvolle und sicherheitsrelevante Fahrzeugbauteile von Mercedes-Benz, meldet Pyrum.
(Quelle: Unsplash, Robert Laursoo)

Gemeinsam mit BASF und Mercedes-Benz will Pyrum Stoffkreisläufe schließen. Dazu beliefert der Altreifenrecycler den Kooperationspartner BASF mit Pyrolyseöl, das in Kombination mit Biomethan als Rohstoff in der Herstellung von neuwertigen Kunststoffen für Fahrzeugbauteile von Mercedes-Benz eingesetzt wird.

Für die Schließung des Wertstoffkreislaufs von Altreifen will Pyrum zukünftig aus ausgedienten Reifen mittels des eigenen Verfahrens Pyrolyseöl erzeugen. Dieses soll BASF anschließend am Anfang der Produktion in seinen Verbund einspeisen. Zusätzlich nutze der Chemiekonzern mit Biomethan aus Landwirtschaftsabfällen einen nachwachsenden Rohstoff. Unter Einsatz der beiden Rohstoffe entsteht dann neuwertiger Kunststoff. Die Kombination von Pyrolyseöl aus Altreifen und Biomethan kommt im Rahmen der Zusammenarbeit von Pyrum, BASF und Mercedes-Benz erstmals zum Einsatz. Der Kunststoff ist dabei nach dem Massenbilanzverfahren zertifiziert: Eine unabhängige Zertifizierung bestätigt, dass der Partner die für das Endprodukt benötigten Mengen an fossilen Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe und Pyrolyseöl aus recycelten Altreifen ersetzt hat.

Die Verwendung der Sekundärmaterialien reduziert nach Angaben von Pyrum sowohl den Einsatz fossiler Ressourcen als auch den CO2-Fußabdruck im Herstellungsprozess. Der Recyclingkunststoff habe damit erstmals die gleichen Eigenschaften wie Neukunststoff, der aus fossilen Rohstoffen hergestellt wird. Damit eigne sich das chemische Recycling insbesondere für die Herstellung von Bauteilen, die hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen unterliegen.

Erste Serienmodelle von Mercedes-Benz werden demnach noch in diesem Jahr mit Bügeltürgriffen ausgestattet, in deren Herstellung fossile Rohstoffe durch Biomethan und Pyrolyseöl aus recycelten Altreifen ersetzt wurden. Die S-Klasse des Herstellers soll zusätzlich einen Crash-Absorber aus dem recycelten Kunststoffmaterial erhalten. Weitere Einsatzmöglichkeiten des Recyclingmaterials werden zurzeit sondiert.

1 KOMMENTAR

  1. Der Ausbau von Pyrolyseverfahren ist dringend erfoderlich, nicht nur für Altreifen, sondern für alle organischen Abfälle, insbesondere für Mischprodukte, die sich mechanisch nicht trennen lassen.
    Die dabe entstandene Kohle ist eine echte Kohlenstoffsenke und stütz damit die CO2 Bilanz!

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