Forschungspolitische Empfehlungen zum chemischen Recycling

Damit das chemische Recycling in den industriellen Einsatz kommen kann, bleibt noch einiges zu tun. Der VCI, die Dechema und Plastics Europe Deutschland skizzieren Wege zur Umsetzung und sprechen sich für eine gezielte Förderung im Zusammenhang mit Wasserstofftechnologien aus.
Bild: IN4climate.NRW

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI), die Dechema und Plastics Europe Deutschland (PED) plädieren dafür, mechanisches und chemisches Kunststoffrecycling als komplementäre Verwertungswege zu betrachten. Je nach Kunststoffqualität und -zusammensetzung könnten dabei unterschiedliche Technologien vorteilhaft sein. Um die besten Verwertungswege zu identifizieren, müssten Abfallwirtschaft und chemische Industrie eng zusammenarbeiten.

Forschung und Förderung notwendig

Erste Pilotvorhaben zum chemischen Recycling laufen bereits; für die großtechnische Anwendung sind allerdings noch einige Hürden zu überwinden, wie die Autoren der Verbände feststellen. In dem Papier (PDF) formulieren sie Anregungen für die Initiierung von Forschungsprogrammen der Bundesministerien, aber auch für Aktivitäten der beteiligten Organisationen und ihrer Mitglieder.

Vor allem an der Schnittstelle zwischen Wasserstofftechnologien und chemischem Kunststoffrecycling bestehe noch Forschungs- und Entwicklungsbedarf. So wird für das chemische Recycling Wasserstoff benötigt, der unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Hier sehen die Autoren Anknüpfungspunkte zu bereits bestehenden Maßnahmen der Bundesregierung und der Bundesministerien zur Förderung von Wasserstofftechnologien, insbesondere beim Einsatz von Wasserstoff zur Erzeugung von Rohstoffen aus CO2 über „Power-to-X“-Prozesse.

Weiteren Forschungs- und Förderbedarf sehen die Autoren vor allem bei der Weiterentwicklung der Technologien für die Pyrolyse von Abfällen. Außerdem würden dringend Demonstrations- und Pilotanlagen benötigt, die die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Branchen berücksichtigten. Um regulatorische Rahmenbedingungen beispielsweise aus dem Abfallrecht in der großtechnischen Praxis im „geschützten Raum“ zu prüfen, wird die Einrichtung von „Reallaboren“ vorgeschlagen. Auf Basis der dort gewonnenen Erkenntnisse könnten die Rahmenbedingungen so angepasst werden, dass chemisches Recycling zur ergänzenden Option einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft werden würde, so die Studienurheber.

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