Den Kreislauf für Mauerziegel schließen

Als erster deutscher Hersteller melden die Ziegelwerke Leipfinger-Bader (Niederbayern), ab sofort einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für ihre massiven Mauerziegel zu gewährleisten.
Bei der Wiederaufbereitung wird der Ziegelbruch in unterschiedliche Körnungsgrade zerkleinert. Im Anschluss ist er als Substrat zur Dachbegrünung oder beim Wegebau wieder für eine neue Anwendung einsetzbar. (Quelle: Leipfinger-Bader)

Jährlich fallen in Deutschland etwa 58,5 Millionen Tonnen Bauschutt an. Davon gehen wiederum etwa 10 Millionen Tonnen auf Abbruchziegel oder ziegelreiche Stoffgemische zurück. Geschlossene Wertstoffkreisläufe könnten Abhilfe schaffen, um Ressourcen zu schützen und Abfallaufkommen zu reduzieren. Hier will das Familienunternehmen Leipfinger-Bader offiziell neue Wege beschreiten: „Aus unserer Sicht sind auch Schnittreste von der Baustelle eine wertvolle Ressource, die nicht ungenutzt bleiben sollte“, sagt Geschäftsführer Thomas Bader. „Zu diesem Zwecke haben wir eigens eine neue Recyclinganlage in Puttenhausen errichtet. So bieten wir als erstes Ziegelwerk in Deutschland einen vollständig geschlossenen Wertstoffkreislauf an.“ In Zukunft soll auch Material aus Abbrüchen für das Recycling angenommen werden. Ein besonderer Service sei dabei die kostenfreie Abholung des Ziegelbruchs auf der Baustelle. Dazu werden Big Bags zur Verfügung gestellt, in denen das Material fachgerecht verpackt und sicher abtransportiert werden kann.

In der neuen Recyclinganlage in Niederbayern werden Ziegelbruch und Dämmstoffe getrennt. (Quelle: Leipfinger-Bader)

Die Idee einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft haben die Ziegelwerke auf Grundlage von Forschungs- und Entwicklungsarbeit verwirklicht. Dabei bestand die Herausforderung darin, den Ziegelbruch mit Dämmstoffanteil zunächst wieder in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen. Die Lösung lag in der Windsichtung. Sie bildet das Herzstück der Recyclinganlage. So gelangen die mithilfe einer Separatorschaufel vorgebrochenen Baureste in einen Windkanal, der zwei Wege eröffnet: Leichte Dämmstoffpartikel werden nach oben hin abgesaugt, während der schwere Ziegelbruch nach unten fällt. Über einen Zyklonabschneider abgeschieden und anschließend fein ausgesiebt, ist der Dämmstoff dann wieder als solcher einsatzbereit. Das Prinzip funktioniert sowohl bei Mineral- als auch Holzfasern, die bei Leipfinger-Bader als Füllung jeweils in hochwärmedämmenden Coriso- oder Silvacor-Ziegeln zum Einsatz kommen. Daneben wird der keramische Ziegelbruch weiter zerkleinert und in unterschiedlichen Körnungsstärken als Substrat zur Dachbegrünung oder für den Wegebau wiederverwendet.

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