Noch rund 40 Prozent Bioabfälle im Restmüll

Die aktuelle Analyse von Siedlungsrestabfällen (Hausmüll) in Deutschland macht deutlich, dass immer noch zu viele Wertstoffe im Restmüll landen. Bioabfälle machen mit 39,3 % dabei den größten Teil aus.
Hartmut910, pixelio.de

Obwohl bereits im Kreislaufwirtschaftsgesetz geregelt und eine getrennte Sammlung von Bioabfällen seit 1. Januar 2015 obligatorisch erfolgen sollte, hinkt die Umsetzung der Verordnung in die Praxis seit nun 5 Jahren hinterher. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hatte in seiner Erhebung für 2018 aufgezeigt, dass in 72 Landkreisen und kreisfreien Städten keine flächendeckende Biotonne angeboten wurde. „Hierin sehen wir ein grundsätzliches Problem. Die Bürger müssen beim getrennten Sammeln unterstützt werden. Die Biotonne in unmittelbarer Wohnnähe ist dafür eine Grundvoraussetzung“, sagt Michael von Ketteler, Geschäftsführer des Verbund kompostierbare Produkte.

„Warum viele Verbraucher trotz Biotonne ihren Biomüll noch falsch entsorgen, muss untersucht werden, denn nur so kann man dieser Fehlentwicklung mit einem lösungsorientierten Ansatz begegnen, also ohne Rote Karten oder Verbote. „Motivation statt Sanktionen“ ist gefragt“, so von Ketteler weiter. Die „Aktion Biotonne“ ist ein guter Ansatz. Auch ein Blick ins benachbarte Ausland, z.B. nach Österreich, kann Anregungen liefern.

Der Verbund begrüßt daher ausdrücklich das Modellprojekt „Biotonne – Baden- Württemberg macht mit“. Hier werde die Praxis zeigen, mit welchen Maßnahmen die Bioabfallqualität und die -menge in Großwohnanlagen gesteigert werden kann. Ökobilanzen haben schließlich deutlich gezeigt, dass die getrennte Verwertung des Bioguts zum Klimaschutz beiträgt.

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