Rohstoffpreise: Belebung im 1. Quartal erwartet

Wie die Deutsche Industriebank (IKB) berichtet, zogen die Weltrohstoffpreise zogen im Verlauf des Novembers um 4,4 % sowohl in Dollar wie auch Inlandswährung gerechnet an. Der Hauptgrund dafür seien die stabileren Energiepreise gewesen.
Quelle: IKB, HWWI, Deutsche Bundesbank
Überraschender Anstieg bei Schrottpreisen

Zwar habe die Weltstahlproduktion bis Ende Oktober um 3,2 Prozent angezogen, für das Gesamtjahr sieht die IKB allerdings einen geringeren Zuwachs, dem 2020 eher eine Seitwärtsbewegung folgen werde. Insgesamt wird für Deutschland in diesem Jahr eine Tonnage von etwa 41 Millionen Tonnen erwartet. Im kommenden Jahr wird laut IKB das Produktionsniveau im Inland leicht anziehen. Allerdings würden Umlenkungen von Lieferungen, die ursprünglich für den US-Markt bestimmt waren, weiterhin ein potenzielles Absatzrisiko darstellen.

Im November hätten sich die Schrottpreise überraschend stark erholt und hätten um 25 bis 30 Euro/Tonne angezogen. Dies sei vor allem auf ein extrem niedriges Aufkommen bei den meisten Schrottsorten zurückzuführen. Trotz nach wie vor guter Baukonjunktur habe witterungsbedingt der Anfall von Altschrotten deutlich unter dem üblichen Niveau gelegen. Zudem hätte der Export in die Türkei wieder angezogen. Bei weiter knappem Schrottaufkommen sieht die IKB im Dezember trotz größerer Werksferien der Stahlhersteller eine Seitwärtsbewegung und eine Belebung der Schrottpreise im Januar 2020.

Mehr Kapazitäten für Recyclingaluminium benötigt

Wie die IKB weiter berichtet, habe die globale Primäraluminiumproduktion bis Ende Oktober das Vorjahresniveau leicht unterschritten. Für 2019 prognostiziert die IKB eine Erzeugung von etwa 64 Millionen Tonnen sowie 13 Millionen Tonnen Recyclingaluminium. Die Aussichten in den führenden Abnehmerbereichen seien weiterhin positiv: Der Trend zum Leichtbau – nicht nur in der Automobilindustrie – sichere weitere Absatzgewinne.

Durch die leicht gestiegenen Lagerbestände von Primäraluminium an der LME sei eine gute Versorgung gegeben, die Vorräte würden dem Gesamtverbrauch von 8 Tagen entsprechen. Allerdings sei der Aufbau weiterer Kapazitäten für Recyclingaluminium zur langfristigen Versorgungssicherheit erforderlich, zumal die IKB davon ausgeht, dass sich der Lagerabbau bei Primäraluminium bis Jahresmitte 2020 weiter fortsetzen wird.

Für das Gesamtjahr 2020 zeichne sich ein Angebotsdefizit ab. Bis Ende des ersten Quartals 2020 rechnet die IKB mit einer Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 1.800 US-Dollar je Tonne in einem Band von 300 US-Dollar je Tonne. Für Recyclingaluminium wird ein Preis von rund 500 US-Dollar/Tonne unter diesen Werten erwartet. Gegen Jahresende 2020 sei mit höheren Notierungen zu rechnen.

Versorgung mit Zink und Blei wird knapp

Sowohl bei Zink als auch bei Blei entsprechen die Lagerbestände dem Verbrauch von drei Tagen, daher wird die Versorgungssituation für beide Metalle von der IKB als sehr eng bezeichnet. Bei Zink sei die Produktion in den ersten drei Quartalen des Jahres zwar angestiegen, das gelte aber auch für den Verbrauch. Die IKB geht davon aus, dass der globale Bedarf 2019 stagniert und 2020 um ein Prozent ansteigt. Daraus ergebe sich ein Angebotsdefizit von etwa 190.000 Tonnen. Beim Zinkpreis geht die IKB bis Mitte 2020 von einer Bewegung um eine Marke von 2.400 US-Dollar/Tonne mit einer Schwankungsbreite von bis zu 500 US-Dollar/Tonne aus.

Die Bleiminenproduktion habe bis September stagniert, im Gesamtjahr geht die IKB von einem Zuwachs von 1,5 Prozent aus. Allerdings würde etwa 60 Prozent der gesamten Bleiproduktion aus dem Recycling stammen. Für 2019 wird ein geringer Angebotsüberschuss von etwa 45.000 Tonnen erwartet. Das Niveau werde sich 2020 etwa halten, daher erwartet die IKB für deb Bleipreis bis Mitte 2020 eine Bewegung um 2.000 US-Dollar/Tonne mit einer Bandbreite von 300 US-Dollar je Tonne.

Kupferpreistrend

Die Kupfervorräte würden laut IKB für den Bedarf von 5,5 Tagen reichen. Sollte es Indonesien nicht gelingen, die Umstrukturierungs- und Neuerschließungsarbeiten im vorgesehenen Zeitraum abzuschließen, könnte sich die Versorgung stark verschlechtern. Zwar ist die Gefahr eines harten Brexits geringer geworden, für deutsche Verarbeiter von Kupferschrott könnte der Import aus UK nach dem Brexit dennoch schwieriger werden.

Der Kupferpreis bewegte sich laut IKB ab Mitte Oktober 2019 weiter in einem Band zwischen 5.800 und 6.000 US-Dollar je Tonne. Die physische Nachfrage sei ungebrochen. Da die IKB für den Kupfermarkt 2019 ein Defizit oberhalb der Marke von 300.000 Tonnen sieht, erwartet sie bis Ende des ersten Quartals 2020 ein Preisniveau von 6.000 US-Dollar/Tonne mit einer Bewegung in einem Band von 600 US-Dollar je Tonne.

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