Suez und Elm Recycling: Joint Venture „Xplastics“

Xplastics lautet der Name der neuen Kunststoff-Recyclinganlage, die im März 2020 ihren Betrieb aufnehmen und knapp 70.000 Tonnen Material aus Verpackungs- und Gewerbeabfällen zu PO, LDPE und Ersatzbrennstoffen verarbeiten soll.
Kunststoffverpackungen
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Nachdem Suez Recycling Süd im März dieses Jahres bereits eine Sortieranlage für Leichtverpackungen im baden-württembergischen Ölbronn in Betrieb nahm, investiert das Unternehmen gemeinsam mit der Elm Recycling GmbH & Co. KG weiter. Im knapp 30 Kilometer entfernten Bruchsal soll eine neue Kunststoff-Recyclinganlage im Frühjahr 2020 ihren Betrieb aufnehmen. Das Ziel: Mischkunststoffe aus diversen Inputströmen, etwa aus der Ölbronner LVP-Sortierung oder aus der Gewerbe- und Industriesammlung, noch hochwertiger zu sortieren und zu recyceln.

„Mit der Elm Recycling GmbH & Co. KG haben wir einen kompetenten Partner mit viel Erfahrung in den Bereichen Kunststoff-Recycling und Ersatzbrennstoffe gefunden“, erklärt Jochen Zickwolf, einer der beiden Geschäftsführer der Anlage die Wahl des Joint-Venture-Partners. Auch seitens Elm ist man überzeugt: „Durch die Zusammenarbeit können wir wertvolle Synergien für die Kreislaufwirtschaft heben“, ergänzt Mitgeschäftsführer Eberhard Lebküchner.

Knapp acht Millionen Euro wollen die beiden Unternehmen in das Projekt investieren. Xplastics soll zudem als Letztempfängeranlage für Verpackungsabfälle aus den Dualen Systemen zertifiziert werden, um den neuen ambitionierten Recyclingquoten des seit Anfang des Jahres geltenden Verpackungsgesetzes gerecht zu werden.

In einem zweistufigen Verfahren soll die neue Anlage knapp 70.000 Tonnen gemischte Kunststoffe und Gewerbeabfälle pro Jahr zu PO, LDPE und hochkalorischem EBS aufbereiten. Darüber hinaus werden weitere Recyclingrohstoffe wie Eisen und Aluminium gewonnen.

Die Kunststoffaufbereitung erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Verfahrensschritt wird das Inputmaterial aus verschiedenen Bezugsquellen zunächst mithilfe von Siebtrommeln und Nah-Infrarottechnologie sortiert und anschließend auf eine einheitliche Korngröße geschreddert. Nach der Abscheidung unerwünschter Störstoffe erfolgt im nächsten Schritt eine Nassaufbereitung mittels Schwebe-Sink-Verfahrens für eine nochmalige Säuberung der Kunststoff-Flakes von schweren Störstoffen wie kleinen Glas- oder Mineralikpartikeln. So werden durch das Verfahren eine hochreine und gewaschene PE-PP-Mischfraktion (PO), hoch- und mittelkalorischer EBS für den Einsatz beispielsweise in der Zementindustrie, sortenreine LDPE-Folien sowie weitere Recyclingrohstoffe gewonnen.