Es bleibt schwierig

Kupfer ist ein guter Indikator für den Zustand der Weltwirtschaft und schwächelt deshalb auch angesichts der Konflikte zwischen den USA und China.
Foto: Esther Zillner

Am 2. August 2019 kündigte Trump neue Zölle gegen China für den 1. September 2019 an, was den Preis für Drei-Monats-Kupfer um 2,3 Prozent auf 5.730 US-Dollar pro Tonne fallen ließ. Setzt Trump die angekündigten Strafzölle um, wären fast alle chinesischen Exporte, die in die USA gehen, betroffen. Die Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken, führte nicht zum gewünschten Ziel Trumps, den Dollar abzuschwächen. Der Dollarpreis stieg und ein starker Dollar, so Analysten, mache den Industriemetallen zu schaffen.

Wenig Zuversicht

Kupfer sei seit dem Hoch im Juli, dort notierte Kupfer um die 6.000 US-Dollar pro Tonne, das schwächste Metall. Die Marktteilnehmer, so ließe sich ableiten, seien nur begrenzt zuversichtlich, was die weitere weltweite Konjunktur angehe. In diese Stimmung passt die Meldung, dass der größte Rohstoffproduzent der Welt, Glencore, seine kongolesische Kupfer- und Kobaltmine stilllegt. Einer der genannten Gründe sind die zu niedrigen Rohstoffpreise. Zuletzt notierte Drei-Monats-Kupfer an der LME 5.704,50 bis 5.705,00 US-Dollar pro Tonne. Die Kupferbestände in den lizensierten Lagerhäusern der LME lagen bei 275.950 Tonnen.

Deutscher Kupfermarkt ruhig

Am deutschen Kupfermarkt ist es laut Marktteilnehmern aufgrund des Ferienbeginns in Baden-Württemberg und Bayern sehr ruhig. Generell fahre man auf Sicht, da nicht klar sei, wie sich die Nachfrage entwickle. Neben dem amerikanisch-chinesischen Handelskrieg und dem BREXIT sei es vor allem auch die schwächelnde Automobilindustrie, die den Händlern als Zulieferer zu schaffen mache. Alle Kupferschrotte haben im Vergleich zur letzten Woche am 31. Juli 2019, eine Preissenkung erfahren. Am 07. August erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) 4.820 bis 4.980 Euro, die gehäckselten Kupferdrahtschrotte in der 1. Qualität (Kasus) lagen bei 4.870 bis 5.090 Euro und die gehäckselten Kupferdrahtschrotte in der 2. Qualität (Katze) lagen bei 4.540 bis 4.780 Euro. Nicht legierter Kupferdrahtschrott 1 (Kader) notierte um die 4.750,00 Euro, die zweite Qualität (Kanal) um die 4.550,50 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) wurde zwischen 4.280,00 und 4.380,00 Euro gehandelt.

Nickel wird zum Star
Nickel ist seit Wochen der Star an der LME und notierte zwischenzeitlich über 16.700,00 USDollar pro Tonne. Grund dafür sei die Befürchtung chinesischer Marktteilnehmer, dass Indonesien bereits dieses Jahr ein Exportverbot auf Nickelerze erlassen könnte. Dies führte zu einer hohen Nachfrage in China. Da diese Sorge bereits seit längerem den Preis nach oben treibt, meinen einige Analysten, dass die gute Performance von Nickel sich bald nach unten korrigieren würde. Die chinesische Nickelnachfrage würde also in Zukunft abnehmen. Zuletzt notierte Drei-Monats-Nickel zwischen 14.740,00 und 14.745,00 US-Dollar pro Tonne. Der hohe Nickelpreis werde auch unterstützt durch die niedrigen Lagerbestände der LME. Die Nickelbestände in den lizensierten Lagerhäusern der LME lagen zuletzt bei 141.906 Tonnen. Auf dem deutschen Markt erzielten Nickelkathoden um die 11.300 Euro.

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