Wegwerfen? Viel zu schade!

Neuerdings können Kunden auf den AWIGO-Recyclinghöfen in Georgsmarienhütte und Ostercappeln Elektrokleingeräte, die keinen oder nur einen kleinen Defekt haben, an zwei Reparaturinitiativen aus dem Landkreis spenden anstatt sie zu entsorgen.
Franz-Josef Spreckelmeyer (rechts) und Hermann Wille (Mitte) holen bei AWIGO-Mitarbeiter Adrian Marco Reimschüssel (links) Elektrogeräte ab. Foto: D. Pommer/AWIGO

Konkret wirken die Teams vom Repair Café aus Hagen a.T.W. sowie vom Reparaturtreff Ostercappeln an der Aktion mit, heißt es vonseiten der AWIGO Abfallwirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH. Die Idee für das neue Projekt entstand aufgrund des Austauschs mit der AWIGO, der sich anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung bereits im Winter 2017 ergeben hatte.

„Sicherlich landet in unseren Containern für Elektroschrott das eine oder andere, was eigentlich noch nicht schrottreif ist. Manche Dinge sind noch funktionstüchtig, andere lassen sich vielleicht noch mit geringem Aufwand reparieren“, sagt AWIGO-Geschäftsführer Christian Niehaves. „Im Sinne des Ressourcenschutzes setzen wir uns immer wieder für gelebte Abfallvermeidung ein. Daher unterstützen wir die Reparaturinitiativen mit der neuen Kooperation gern dabei, dem vorschnellen Wegwerfen von Elektrokleingeräten etwas entgegenzusetzen“, erklärt Niehaves weiter.

So läuft die Sammelaktion für die Reparaturinitiativen ab: Auf den Recyclinghöfen in Georgsmarienhütte (Niedersachsenstraße 19, Zufahrt über Osterheide 16) und in Ostercappeln (Schwagstorfer Eue 8) finden die Kunden direkt an den Einlasskontrollen gekennzeichnete Boxen, in die sie Elektrokleingeräte ohne oder mit nur kleinem Defekt ablegen können. Die Reparatur-Teams aus Hagen a.T.W. und Ostercappeln kommen regelmäßig vorbei, sichten die eingegangenen Gegenstände und entnehmen das, was sie für ihre Zwecke noch gebrauchen können. Was nicht benötigt wird, gelangt anschließend wieder an die AWIGO zur Entsorgung.

Wichtig ist: Allein die Recyclinghof-Kunden entscheiden, ob sie ihr Gerät der Aktion überlassen wollen. „Landet der Gegenstand einmal im E-Schrott-Container, müssen wir davon ausgehen, dass der Kunde sein Gerät entsorgt und nicht wiederverwendet sehen möchte. Unsere Mitarbeiter holen nichts mehr nachträglich aus den Containern heraus“, betont Niehaves.

Die Aktion lief in den vergangenen Wochen bereits als Pilotversuch an – und das schon ganz erfolgreich, wie die beteiligten Reparaturinitiativen zu berichten wissen: „Wir sind erstaunt, was wir über diesen Weg bereits bekommen haben“, erzählen Franz-Josef Spreckelmeyer und Hermann Wille vom Hagener Repair Café. „Es war beispielsweise schon ein hochwertiger Kaffeevollautomat dabei, bei dem wir nur die porösen Dichtungen reparieren mussten, oder ein Verstärker für eine Musikanlage.“

Die erhaltenen Geräte werden überprüft und bei Bedarf instand gesetzt. Mal ist etwas zu reparieren, mal zu reinigen oder auseinanderzuschrauben. „Den Gegenständen geben wir auf unterschiedliche Art und Weise ein zweites Leben: Manches brauchen wir selbst für die Ausstattung unserer Reparaturplätze, anderes bieten wir zu unseren monatlichen Repair Café-Terminen zum Verschenken an“, geben Spreckelmeyer und Wille an.

Das Team vom Reparaturtreff Ostercappeln freut sich ebenfalls über die entstandene Kooperation. „Eine Win-win-Situation für beide Seiten – wir ehrenamtlich Reparierenden können durch das Projekt kostenlos benötigte Ersatz- und Bauteile oder Spenden für einen guten Zweck finden, während sich die AWIGO über die erfolgreiche Abfallvermeidung freut“, führen Hermann Glandorf und Dietmar Kutz vom Verein Starkes Dorf Ostercappeln aus. Bislang zählte hier beispielsweise schon ein Akkuschrauber zu den Fundstücken, der instand gesetzt und bereits einer Flüchtlingsfamilie übergeben werden konnte.

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