Digitale Rohstoffbörse für nachhaltige Rohstoffe

Die Betreiber dieser Börse wollen zukünftige Wege im nachhaltigen Rohstoffmanagement aufzeigen, biobasierte Wertstoff- und Wirtschaftskreisläufe schaffen und Erzeuger als auch Abnehmer von nachwachsenden Roh- und Reststoffen vernetzen.
Foto: Biolandhof Kelly

Damit der Klimaschutz und weitere große Herausforderungen ökologisch und sozialökonomisch gelöst werden können, braucht es auch politische Initiativen, heißt es in einer Mitteilung vom Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn). Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) fördert Projekte im Rahmen des biobasierten Wirtschaftens. Gebündelt wird das Wissen rund um Ernährung im KErn. Dort entwickeln Experten derzeit das Projekt: die „Digitale Rohstoffbörse für nachhaltige Rohstoffe“. Sie soll als Online-Marktplatz eine neuartige Handelsplattform für Erzeuger und Abnehmer von nachwachsenden Roh- und Reststoffen schaffen, Marktteilnehmer vernetzen, neue Märkte und Perspektiven eröffnen.

Nachhaltige Roh- und Reststoffe können klassische Werkstoffe ersetzen

Die Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 der Bundesregierung fokussiert auf ein nachhaltiges Wirtschaften mit biobasierten Rohstoffen, weg von fossilen Ausgangsstoffen und hin zu einer sinnvollen Nutzung von nachwachsenden Roh- und Reststoffen für eine echte Kreislaufwirtschaft. Dazu Silvia Hrouda, Projektleiterin beim KErn: „Jährlich fallen circa 13 Mio. Tonnen Reststoffe in der deutschen Lebensmittel- und Biotechnikindustrie sowie circa 30,9 Mio. Tonnen Rest- und Abfallstoffe aus land- und forstwirtschaftlicher Biomasse an. Viele dieser Reststoffe können klassische, nicht nachhaltige Grundmaterialien ersetzen oder sogar neue Anwendungsfelder schaffen.“

Neue Absatzmärkte für Erzeuger und Bezugsquellen für Abnehmer

Immer öfter setzen Industrie und Gewerbe bei der Wahl ihrer Ausgangsstoffe in der Produktion auf nachwachsende Roh- und Reststoffe aus der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft. Hersteller würden nach Ansicht des Zentrums zunehmend die Bedeutung von alternativen Rohstoffen erkennen und darin das „Gold“ für eine zukunftsfähige Wirtschaft sehen. Hinzu kommt, dass biobasierte Reststoffe weiterzuverwenden effizienter und nachhaltiger ist, als diese kostenintensiv zu entsorgen. Hier setzt die Digitale Rohstoffbörse für nachhaltige Rohstoffe an. Sie schafft zukunftsweisende Absatzmärkte für Erzeuger und innovative Bezugsquellen für Abnehmer.

Wertschöpfungsnetzwerke fördern

Die Bandbreite an Roh- und Reststoffen sei sehr vielfältig, heißt es vonseiten des Zentrums. Möglich seien heute bereits Lupinen für Kaffee und Speiseeis, Nussschalen als schneckenabschreckende Rindenmulch-Alternative, Olivenblätterextrakt für ökologisch sinnvolle Gerbstoffe oder Stroh für hocheffiziente Isolierverpackungen, wie ein Blick auf die Projektseite zeigt.

Bedarfe bei Abnehmern und Erzeugern erkennen

Damit zielgruppenspezifische Anforderungen in die Entwicklung des Online-Marktplatzes einfließen können, führt das Projektteam Interviews und Workshops mit interessierten Nutzern durch. Wer sich einbringen möchte, findet detaillierte Informationen zum Projekt unter www.digitale-rohstoffboerse.de.

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