Start-up kann enorme Potenziale bei Global Player aktivieren

Der Technologiekonzern ZF konnte am Standort Schweinfurt durch die Optimierung seiner Entsorgung finanzielle Einsparungen in sechsstelliger Höhe erzielen.
Weltkugel auf einer Tastatur
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Das junge Unternehmen GlobalFlow hat die Führungsriege mit seinem Konzept des integrierten Wertstoffmanagements überzeugt und die Umsetzung vor Ort begleitet. Nun wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentiert.

Abfall- und Entsorgungsmanagement auf dem Prüfstand

Vor gut zwei Jahren rückte der Entsorgungsbereich im ZF-Werk in Schweinfurt in den Fokus. Die Motivation lag dabei ganz klar in der Kostenersparnis. Durch eine öffentliche Ausschreibung suchte das Unternehmen nach einem geeigneten Fachexperten, der in dieser Hinsicht Optimierungsvorschläge machen konnte. Neben etablierten Beratungsunternehmen lud ZF unter anderem auch das damalige Start-up GlobalFlow ein, ihr Konzept zu präsentieren.

„Wir haben uns letztlich für GlobalFlow entschieden, weil sie uns einfach davon überzeugt haben, dass sie das Thema Entsorgung in jedem Detail verstehen. Sie konnten das anhand ihrer Beispiele sehr authentisch und glaubwürdig am besten belegen. Und wenn wir das Ergebnis ansehen, dann hatten wir ein gutes Gespür für den richtigen Partner“, erinnert sich Thorsten Rümmler, der als Global Commodity Manager im Einkauf unter anderem den Bereich Entsorgung und Wertstoffmanagement am ZF-Standort Schweinfurt verantwortet und das Projektteam innerhalb von ZF leitete.

Gesamtheitlicher Ansatz kann mehr als die Rückvergütung erhöhen

Inhaltlich konzentrierte sich das Optimierungsprojekt zunächst auf die Neustrukturierung der Sammlung von Schrotten und Standortabfällen, die Reduktion der Entsorgungskosten, die Optimierung der internen Abfalllogistik und das Erzeugen von vermarktungsfähigen Abfallströmen. Wichtig für GlobalFlow war es eigenen Angaben zufolge dabei, möglichst schnell erste Erfolge sichtbar zu machen.

„Wir wollten von Anfang veranschaulichen, wie viel selbst kleine Mittel bewirken können, um die Basis dafür zu schaffen, Schritt für Schritt voranzugehen.“ Damit beschreibt Nadine Antic, eine der beiden Geschäftsführerinnen der GlobalFlow, bereits einen Kerngedanken ihrer Arbeit, nämlich durch durchdachte und effiziente Maßnahmen große Erfolge zu erzielen: Finanzielle Investitionen und personeller Aufwand halten sich dabei in den meisten Fällen in Grenzen. „Als junges Unternehmen müssen wir von Natur aus mit wenigen Mitteln und kleineren Ressourcen viel machen. Davon profitiert natürlich auch der Kunde. Wir können gute Transformationen leisten und Innovation viel einfach denken als ein Großkonzern.“

Unterm Strich hat das Optimierungsprojekt neben einem sechsstelligen Einsparungsbetrag auch dazu geführt, internes Know-how in Bezug auf Entsorgung und Ressourcenmanagement aufzubauen und für das Thema zu sensibilisieren. „Schweinfurt war für uns ein Pilotprojekt. Mittlerweile optimieren wir das Wertstoffmanagement am ZF-Standort Saarbrücken und wir machen uns bereits Gedanken darüber, wie wir das Thema für weitere Standorte sinnvoll gestalten können“, so Thorsten Rümmler.

Standortweit hat ein Umdenken stattgefunden

Das über zwei Jahre laufende Projekt mit GlobalFlow hat am Standort Schweinfurt für reges Interesse gesorgt. Denn beteiligt waren neben Einkauf, Umweltschutz und Entsorgung auch Bereiche wie Produktion, Intralogistik und Brandschutz. „Während des Projektverlaufs stellte sich immer wieder die Frage, wen holen wir wann und an welcher Stelle mit ins Boot? Kommunikation war dabei enorm wichtig.“, erinnert sich Thorsten Rümmler. Nadine Antic ergänzt: „Die Frage nach dem Warum zu klären, ist für alle Mitarbeiter essentiell. Nur, wenn es uns das gelingt, sind die Mitarbeiter auch bereit mitzukommen. Wir haben deshalb ein Schulungskonzept erarbeitet, das komplexe Inhalte einfach aufbereitet und die Belegschaft umfassend informiert.“ Mit Erfolg, denn dass Abfall gleichbedeutend mit Sekundärressourcen gesehen werden kann, hat sich durchgesetzt. „Für mich war das einer der tollsten Effekte, dass wir Interesse geweckt haben und nun Bereiche aktiv mit ihren Ideen auf uns zukommen und Veränderung wollen“, sagt Thorsten Rümmler.

Ein Bericht über die Zusammenarbeit zwischen GlobalFlow und ZF finden Sie in der kommenden Ausgabe 11 des RECYCLING magazins, die am 14. November 2018 erscheint.

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