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EU-Sammelquote: Über die Hälfte aller Gerätebatterien verschwindet

In einer Studie für die Europäische Kommission zeigt das Öko-Institut die maßgeblichen Schwächen der aktuellen Batterierichtlinie auf.
Sammelquote
Tim Reckmann, pixelio.de
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Für die Evaluierung der Richtlinie hat das Öko-Institut die Sammelmenge für Gerätebatterien aller 28 EU-Mitgliedstaaten ausgewertet. Dabei wurde deutlich, dass die vorgeschriebene Quote von 45 Prozent von nur rund der Hälfte aller Mitgliedstaaten erreicht wurde. „Das bedeutet im Umkehrschluss, dass mehr als die Hälfte aller Gerätebatterien gar nicht erst gesammelt und recycelt wird“, sagt Dr. Hartmut Stahl, Wissenschaftler am Öko-Institut und Hauptautor der Studie.

Hausmüll statt Wertstoffhof

Laut Öko-Institut landen europaweit jährlich rund 35.000 Tonnen Batterien im Hausmüll. Wertvolle Rohstoffe gehen so verloren. Gleichzeitig steigt das Risiko für die Umwelt durch die mögliche Abgabe giftiger Schwermetalle, wie Cadmium oder Blei, an. Die Einbindung der Verbraucherinnen und Verbraucher durch verbesserte Informationen und gezielte Sammel-Kampagnen sei hier ein wichtiger Ansatz, so das Öko-Institut weiter. Das Ziel: Sammelmengen steigern, indem mehr Batterien aus Elektroaltgeräten ausgebaut werden. Gleichzeitig müssen Geräte wieder so konzipiert werden, dass Batterien leichter entnommen werden können.

Blinder Fleck: Megatrend Lithium-Ionen-Batterien

Elektroautos, Drohnen, Gabelstapler – selbst in Staubsaugerrobotern gibt es sie: Lithium-Ionen-Batterien wirken sich auf immer mehr Bereiche des Lebens aus. Neue Anwendungen, neue Batterietypen und neue Recyclingtechnologien entwickeln sich stetig weiter. Die Folge: Die 2006 verabschiedete EU-Batterierichtlinie kann nicht mehr Schritt halten. „Trotz der zunehmenden Bedeutung von Lithium-Ionen-Batterien in neuen Technologien wie in Pedelecs, gibt es für sie weder eigene Sammel- noch separate Recyclingziele“, so Stahl. „Eine verbesserte Richtlinie muss hier ansetzen – etwa mit ambitionierten Vorgaben für Schlüsselelemente wie Lithium und Kobalt.“

Die Studie kann unter diesem Link heruntergeladen werden.

Quelle: Öko-Institut

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