Umweltbundesamt will Urban Mining fördern

Deutschland lasse über 50 Milliarden Toonnen an wertvollen Materialien liegen - so das Umweltbundesamt, das sich für das Thema Urban Mining stark macht. Unter anderem mit einer neuen, gleichnamigen Broschüre.
Kreislaufwirtschaft
Recycling

Urban Mining bezeichnet die gezielte Rohstoffgewinnung im städtischen und kommunalen Raum.

Das Umweltbundesamt informiert dazu mit einer neuen Broschüre, die hier heruntergeladen werden kann.

Urban Mining bezieht sich auf den gesamten Bestand an langlebigen Gütern. Darunter fallen beispielsweise Konsumgüter wie Elektrogeräte und Autos, aber auch Infrastrukturen, Gebäude, Ablagerungen und Deponien. Laut Umweltbundesamt sind wir umgeben von einem vom Menschen gemachten Lager in Höhe von über 50 Milliarden Tonnen an Materialien. Darüber hinaus wachse dieses anthropogene Lager Jahr für Jahr um weitere zehn Tonnen pro Einwohner an.

Das Umweltbundesamt sieht für die kommenden Jahre Spielraum
insbesondere auf folgenden Feldern:

Recyclinggestein:
Hochwertige, qualitätsgesicherte Sekundärbaustoffe könnten erzeugt werden, wenn Bauschutt bereits an der Abbruch stelle sortenrein erfasst wird und Gewinnung sowie Aufbereitung und Behandlung bis hin zum Wiedereinsatz der Sekundärmaterialien in der Produktion integriert betrachtet werden.

Elektronikschrott:
Eine effektivere Gewinnung von Edel- Sondermetallen aus zum Teil langlebigen Konsumgütern wie Mobiltelefonen und sonstigen Elektrogeräten könnte die Abhängigkeit von teuren, versorgungskritischen Rohstoffimporten verringern. Außerdem könnte eine vermehrte kontrollierte Aufbereitung innerhalb
Deutschlands dazu beitragen, die unsäglichen Arbeitsbedingungen zu beenden, unter denen weltweit Elektronikschrott behandelt wird.

Materialkataster:
Einer höheren Recyclingquote steht häufig die Unkenntnis des Sekundärrohstoffvorkommens entgegen. Neubauten und auch Konsumgüter könnten in Zukunft sogenannte Materialpässe erhalten, auf deren Grundlage ein hochwertigeres Recycling möglich wird. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um komplexe Stoffverbünde mit hohen Anforderungen an Sortier-, Trenn- und Recyclingtechniken handelt, die bereits heutzutage die Abfallwirtschaft vor große Herausforderungen stellen. Für den Bestand an schlummerndem Material lohnt sich für bestimmte Rohstofflager auch eine aktive Erfassung und Katasterisierung der verbauten Materialien.

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