DSD lobt Kunststoffinitiative

DSD-Chef Michael Wiener nennt das Bekenntnis von 40 Konzernen zu mehr Kunststoffrecycling „vorbildlich“.

„Der Grüne Punkt verfolgt eine ganz ähnliche Strategie. Wir haben in den letzten Jahren gezielt in das Kunststoffrecycling investiert und wir helfen unseren Kunden, ihre Verpackungen recyclinggerecht zu gestalten. So können Verpackungen aus Kunststoff und anderen Materialien als Wertstoffe im Wirtschaftskreislauf bleiben“, so Wiener, CEO der Duales System Holding.
Die globale Kunststoffproduktion steigt von Jahr zu Jahr, die weltweite Recyclingquote aber ist niedrig und große Mengen Kunststoff verschmutzen die Ozeane – das sind Ergebnisse einer Untersuchung der Ellen MacArthur Stiftung. Über 300 Millionen Tonnen Kunststoff werden weltweit jährlich hergestellt, doch nur 14 Prozent recycelt – der Rest landet auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen. Und das ist noch die bessere Lösung, denn große Mengen werden überhaupt nicht erfasst und gelangen früher oder später ins Meer.

Die Ellen MacArthur Stiftung will das ändern und hat dazu einen „Action Plan“ aufgestellt: 50 Prozent des jährlich verbrauchten Kunststoffs sollen recycelt, weitere 20 Prozent wiederverwendet werden. Die restlichen 30 Prozent will die Stiftung einem Redesign unterzogen sehen, um die Produkte oder Verpackungen entweder für eine Wiederverwendung oder ein Recycling tauglich zu machen.

Für diesen ehrgeizigen Plan hat sich die Stiftung starke Partner gesucht: Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben 40 multinationale Konzerne erklärt, diesen Plan unterzeichnen und damit unterstützen zu wollen. Prominente Namen wie Procter & Gamble sind darunter, Mars oder Danone, aber auch Kunststoffhersteller wie Amcor.
Ein solcher globaler Plan ist dringend nötig: Während in einigen hochentwickelten Ländern wie Deutschland große Mengen des verbrauchten Kunststoffs schon heute recycelt, zumindest aber von der Abfallwirtschaft erfasst und verwertet werden, gelangt Plastikabfall in anderen Teilen der Welt ungeregelt in die Umwelt. Manche Länder verfügen nicht über eine geregelte Abfallwirtschaft oder die Bürger können sie sich nicht leisten. „Das bedeutet, dass in vielen Ländern die entsprechenden Erfassungssysteme, wie wir sie aus Deutschland seit vielen Jahren kennen, erst aufgebaut werden müssen“, betont Michael Wiener. „Hier muss sich die Wirtschaft natürlich ähnlich engagieren wie hierzulande.“

So haben Handel und Industrie Anfang der 1990er Jahre mit dem Grünen Punkt die Getrenntsammlung und das Wertstoffrecycling in Deutschland maßgeblich auf- und ausgebaut. „Die Privatwirtschaft hat damit in Deutschland für die entscheidenden technischen Innovationen gesorgt und dafür, dass wir gebrauchten Kunststoff als Wertstoff betrachten und nicht als Müll. Solches Engagement ist auch in Asien, Afrika und Lateinamerika notwendig“, ist Wiener überzeugt.

Mehr über das Konzept der „New plastics economy“.

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