Anlage gewinnt Phosphat aus Schweinegülle

Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben ein Verfahren zur Aufbereitung von Schweinegülle entwickelt. Damit lassen sich die in der Gülle enthaltenen ­Nährstoffe separieren und in eine transportfähige und dosierbare Form überführen.

Neben Phosphor werden Kalium und Magnesium gewonnen. Die Demo-Anlage nutzt das vom KIT ­entwickelte P-RoC-Verfahren, kurz für „Phosphorus Recovery from waste and processwater by Crystallization“.
Gülle wird in der Regel vor der Ausbringung auf Felder vorbehandelt, zum ­Beispiel in Co-Fermentationsanlagen, um auch die enthaltene Energie zu nutzen. Nach der Fermentation ist ein Substrat verfügbar, das landwirtschaftlich verwertet werden kann und den Nährstoffkreislauf schließen soll. Laut KIT reicht in Veredelungs­regionen die Fläche häufig nicht aus, um die in der Gülle anfallenden Nährstoffe sinnvoll und umweltgerecht zu verwerten. Dieses Problem verstärke sich noch, wenn zusätzlich Gärreste aus Biogasanlagen zu verwerten sind. Mit dem neuen Verfahren sei es nun möglich, die Nährstoffe vor oder während des Fermentations­prozesses zu separieren. Dadurch lasse sich der Gärprozess stabilisieren und die Nährstoffe dosieren und transportieren.
Die Demonstrationsanlage wurde in den Betrieb einer ­Co-Fermentationsanlage integriert. Das Ingenieurbüro Roth & Partner übernahm dabei die Planung der Anlage, die Firma Alltech Dosieranlagen den Bau. Die Düngewirksamkeit des Sekundär­phosphats wurde von der Universität Hohenheim bestätigt. Das zwei Jahre dauernde Projekt wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land Baden-Württemberg finanziell gefördert, mit Mitteln in Höhe von rund 650.000 Euro.

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