VDM: Energiepolitik gefährdet deutsche NE-Metallwirtschaft

Zwar führt die Energiewende zu einer erhöhten Nachfrage nach metallischen Rohstoffen. Gleichzeit bringt sie neue Kosten für die Industrie mit sich.

In einer einzigen Windkraftanlage stecken etwa acht Tonnen Kupfer, bei Offshore-Anlagen sind es bis zu 30 Tonnen, in einem Elektroauto etwa 65 Kilogramm. Aufgrund dieser Zahlen wird der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien die Nachfrage nach Kupfer, Aluminium und Stahl deutlich erhöhen. Allerdings warnte Volker Pawlitziki von der Arubis AG anläßlich eines VDM-Pressegesprächs in Berlin vor den umfangreichen neuen Kosten, die die Energiewende für den NE-Metallhandel mit sich bringt.
Am Beispiel Arubis machte er deutlich, dass sich nach den aktuellen Plänen der Bundesregierung die Kosten verzwanzigfachen würden. „Es gibt keine Möglichkeit, diese Kosten weiterzugeben“, so VDM-Vorstandsmitglied Pawlitzki. Die Unternehmen seien „Price Taker“, die auf die Preisbildung an der Börse keinen Einfluss nehmen könnten und daher von lokalen Mehrkosten in vollem Umfang belastet würden. „Die LME-Preise werden von deutschen Energiekosten nicht beeinflusst“, ergänze VDM-Hauptgeschäftsführer Ralf Schmitz. Dadurch sei die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Metallhändler gefährdet. Gunther Maassen, geschäftsführender Gesellschafter von Haines & Maasen, wies zudem darauf hin, dass Deutschland auf die Gewinnung von Sekundärrohstoffen angewiesen sei. „Die Gefahr besteht, dass sich aufgrund erhöhter Energiekosten auch diese Gewinnung in andere Länder verlagert“, so Maassen.
Pawlitzki forderte, dass die Besondere Ausgleichsregelung (BesAR) für die energieintensive Industrie in bestehendem Umfang im neuen EEG erhalten bleiben müsse. Darüber hinaus müsse die Eigenschaft des Preisnehmers als eigenständiges Entlastungskriterium sowohl in den neuen EU-Beihilfeleitlinien (EEAG) als auch im neuen EEG berücksichtigt werden.

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