DUH fordert Abgabe auf Plastiktüten

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Einführung einer Abgabe in Höhe von 22 Cent pro Plastiktüte. Am Beispiel Irlands werde deutlich, dass die Einführung einer Abgabe von 22 Cent deutlich zur Reduzierung des Plastiktütenverbrauchs beitragen kann, erklärt die Umweltschutzorganisation.

Auf der Insel konnte die Anzahl Tüten nach DUH-Angaben durch die Abgabe von 328 auf acht Stück pro Kopf und Jahr gesenkt werden.

Deutschland zähle zu den Spitzenreitern beim absoluten Tütenverbrauch und müsse deshalb im Kampf gegen die Plastiktütenflut in Europa eine Vorreiterrolle einnehmen, fordert die DUH. „In Deutschland werden pro Jahr 5,3 Milliarden Plastiktüten verbraucht. Das Einsparpotenzial ist hierzulande deshalb viel höher als in einigen europäischen Mitgliedsstaaten zusammen“, erklärt Thomas Fischer, Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH.

Außerdem seien Abfälle nach den Vorgaben der EU-Abfallhierarchie in erster Linie zu vermeiden. Aus diesem Grund engagiert sich die DUH für den Einsatz von Mehrwegtragetaschen. Die im deutschen Handel fast zur Norm gewordene kostenlose Ausgabe von Plastiktüten gelte es zu verhindern. Eine Abgabe von 22 Cent pro Tüte setzt aus Sicht der Umweltschutzorganisation hier das richtige Signal.

Dass nationale Initiativen dringend notwendig sind, macht nach Ansicht der DUH die aktuelle und wenig zielführende Diskussion auf EU-Ebene deutlich. Die EU-Kommission hatte vor kurzem ein Gesetzesvorhaben des Umweltkommissars Janez Potočnik zur dauerhaften Reduktion des Plastiktütenkonsums ausgebremst. „Solange auf EU-Ebene konkrete Maßnahmen gegen die Massen an Plastiktüten nicht auf den Weg gebracht werden, müssen die einzelnen Staaten handeln“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

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