„Diskussion um CO2-Preis ist aktionistisch“

„Es ist zu begrüßen, dass keine Fakten zu Lasten der Industrie geschaffen wurden.“ Mit diesen Worten kommentiert Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, den Ausgang der Beratung zwischen EU-Kommission und Mitgliedstaaten über eine Herausnahme von Zertifikaten aus dem Emissionsrechtehandel.

Die EU-Kommission schlägt vor, die Versteigerung von Zertifikaten im Umfang von 900 Millionen Tonnen zu verschieben, um den CO2-Preis zu steigern. Anders als ursprünglich geplant, wurde dazu in Brüssel gestern aber keine Entscheidung getroffen. „Die Diskussion um den CO2-Preis ist voreilig und aktionistisch“, kritisiert Kerkhoff. „Ab dem kommenden Jahr wird die Zuteilung erheblich gekürzt werden, mit der Folge steigender Preise.“ Er plädiert daher dafür, auf eine Herausnahme von Zertifikaten aus dem Emissionsrechtehandel („Backloading“) zu verzichten.

Die Reduktionsziele des Emissionsrechtehandels würden auch ohne Backloading uneingeschränkt erreicht, erinnert Kerkhoff. Der derzeit niedrige Preis sei ein Ausdruck der Wirtschaftskrise. „Ein Anstieg würde jedoch besser durch eine Erholung der Industrieproduktion erreicht als durch die Abschöpfung von Zertifikaten.“

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