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Klimaschutz auf Altdeponien: BMU startet neue Förderung

Das Bundesumweltministerium (BMU) startet Anfang 2013 ein Klimaschutzprogramm zur Deponiebelüftung. Ab dem 1. Januar können entsprechende Förderanträge beim BMU eingereicht werden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft kommunale Betreiber stillgelegter Abfalldeponien auf, sich daran zu beteiligen.
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Die Finanzierungshilfen können in zwei Bereichen erfolgen: Zum einen ermitteln Experten vor Ort, ob in einer konkreten Deponie noch erhebliche Mengen an Treibhausgasen vermieden werden können („Potenzialanalyse“). Vor allem aber kann der Deponiebetreiber, wenn er bereits eine erfolgreiche Potenzialanalyse vorweist, die Teilfinanzierung von Investitions- und Installationskosten der Deponiebelüftung beantragen.

Die Förderung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) der Bundesregierung dient der Vermeidung von hoch klimawirksamem Methan auf Abfalldeponien, das normalerweise noch Jahrzehnte nach dem Ende der Müllablagerung und der energetischen Nutzung von Deponiegasen entweicht und das Klima belastet.

Laut DUH scheiterte der breite Einsatz des Deponiebelüftungsverfahrens in Deutschland bisher oft daran, dass die kommunalen Betreiber vor den notwendigen Anfangsinvestitionen zurückschreckten. Die nun beschlossene Fördermöglichkeit diene der Überwindung dieser Hürde und könnte helfen, der Methode den erhofften Durchbruch zu verschaffen.

„Insbesondere Kommunen, die eigene Deponien betreiben, können mit der Deponiebelüftung einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas leisten“, erläutert Charlotte Unger, Projektmanagerin bei der DUH. Viele Entscheidungsträger vor Ort wollten mit eigenen Impulsen ihrer Verantwortung für das globale Klima nachkommen. Leider fehle bisher angesichts der angespannten Finanzlage der meisten Kommunen oft das Geld. Mit der Aufnahme in den Förderkatalog der NKI leiste das BMU jetzt einen wichtigen Beitrag zur Überwindung finanzieller Hemmnisse.

Die Methode der Deponiebelüftung beschleunigt die Stoffumsetzung in der Deponie nach dem Abschluss der Phase der energetischen Nutzung der Deponieabgase, wie die DUH erklärt. Durch regelmäßige Luftzugabe entstehe dann statt Methan im Wesentlichen nur noch das in diesem Fall sogar klimaneutrale CO2. Die Stoffumsetzung der biologischen Abfallbestandteile sei unter diesen Bedingungen schon nach wenigen Jahren beendet.

Die Bedeutung dieser Methode geht nach Überzeugung der DUH über den Klimaschutz hinaus. Sie entschärfe nämlich auch das Problem der Grundwassergefährdung, ermögliche im Einzelfall eine vorgezogene anderweitige Nutzung des Deponiegeländes und verringere wegen der verkürzten Dauer insgesamt die Nachsorgekosten für die Kommunen.

Quelle: DUH, mku

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