Einfluss der BRIC-Staaten auf Rohstoff-Märkte

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) hat den Einfluss sich schnell industrialisierender Länder auf die Märkte mineralischer Rohstoffe untersucht. Dabei wurden fünf Indikatoren entwickelt, welche durch historische Vergleichswerte eine bessere Einschätzung des Einflusses der BRIC-Staaten auf die Nachfrageseite der Preisbildung ermöglichen sollen.

In der Studie „Der Einfluss des Wirtschaftswachstums aufstrebender Industrienationen auf die Märkte mineralischer Rohstoffe“ (DERA Rohstoffinformationen 11 (2012)) ist ein Datensatz für sich schnell industrialisierende Länder der Vergangenheit (Großbritannien, USA, Deutschland, Japan und Südkorea) und für die sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) im Zeitraum von 1850 bis 2010 erarbeitet worden.

Eines der Ergenisse: Seit Beginn des neuen Jahrtausends ist China zum Land mit dem größten Einfluss auf die Rohstoffmärkte aufgestiegen, während die USA massiv an Einfluss verloren hätten. „Kein Land hat jemals zuvor einen solch langanhaltenden, starken Anstieg des Einflusses auf die Nachfrageseite zu verzeichnen wie China“, heißt es in der Studie. Der Einfluss auf die Nachfrageseite werde voraussichtlich nicht wesentlich stärker ansteigen, sondern sich eher auf dem heutigen hohen Niveau verstetigen.

„Da der „Überraschungseffekt“ durch Chinas schnelle Industrialisierung sich nicht wiederholen wird und sich das Angebot durch neue Bergwerke ausgeweitet hat, wird das zukünftige Wachstum in China längst nicht mehr einen so starken effektiven Einfluss auf die Rohstoffpreise haben wie in der vergangenen Dekade“, erwarten die DERA-Experten. Die Weltwirtschaftskrise werde einen weiteren dämpfenden Effekt auf die Rohstoffnachfrage ausüben.

Die Indikatoren zeigten, dass Brasilien, Indien und Russland weit davon entfernt seien, einen ähnlich starken Einfluss wie China auf die Nachfrageseite zu gewinnen. Der Einfluss der drei Staaten sei relativ gering und werde das auch nach der DERA-Einschätzung auch in den kommenden Jahren bleiben. Zwar sei Indien noch weit von den historischen Vergleichswerten entfernt, jedoch sei der Anteil des Landes am Weltgebrauch noch so gering, dass auch im kommenden Jahrzehnt nicht mit einem wesentlichen Einfluss auf die Rohstoffnachfrage gerechnet werden müsse.

Brasilien und Russland weisen laut DERA sowohl eine sinkende Materialintensität als auch einen relativ geringen Anteil am Weltgebrauch auf. Brasilien, Indien und Russland würden als wichtige Bergbauländer in den kommenden Jahren eher die Angebotsseite beeinflussen.

Die DERA-Studie finden Sie als PDF unter:
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/DERA_Rohstoffinformationen/rohstoffinformationen-11.pdf

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