Positive Trendwende beim Altglas

Die Scherbenentwicklung für Altglas war 2011 durch quantitativ gute Absatzzahlen geprägt. Insbesondere konnten die teilweise hohen Lagerbestände aus dem auslaufenden Geschäftsjahr 2010 der wertstofflichen Verwertung in den Glashütten zugeführt werden. Das berichtet Andreas Uhlen, Vorsitzender des Fachverbandes Glasrecycling im Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse).

Uhlen macht aber zugleich darauf aufmerksam, dass sich der Markt in den Segmenten Hohl- und Flachglas uneinheitlich entwickelt. Die Absatzentwicklung im Flachglas hatte nicht das gleiche Entwicklungspotenzial wie die des Hohlglasmarktes und lag somit entsprechend zurück.

Die qualitative Entwicklung von Rohscherben für den Wiedereinsatz in den Glaswannen habe in Deutschland ein weiteres Mal einen rekordverdächtigen Wert erreicht. Zur Verbesserung der Qualität aufbereiteter Scherben habe der Einsatz neuester technologischer Erkennungs- und Separatorentechnik beigetragen. Dies sei für die Akteure im Markt von größter Bedeutung, denn die Anforderungen der Abnehmer würden steigen.

Als Beispiel nennt der Vorsitzende des bvse-Fachverbandes Glasrecycling die USA: Hier seien die Qualitätsparameter für den Import von Flaschenneuware für den amerikanischen Markt in 2011 signifikant angestiegen. Durchgängig fühlbar wurde, so Uhlen, dass die Produzenten von Flaschen die an sie gestellten Anforderungen insbesondere auf die Lieferanten von Scherben – namentlich die deutschen Glasaufbereiter – übertragen.

Eine Konsequenz daraus sei die steigende Aussortierrate von Scherben und Abfällen, die für den Einsatz in der Glashütte nicht geeignet seien. Die zunehmenden Abfallquoten belasteten die Umsatz- und Kostenentwicklung zusätzlich. Die Preisentwicklung 2011 sei durch die Absatzsituation 2010 geprägt worden, die nicht der eigentlichen Kostenentwicklung entsprochen habe

Das Geschehen lässt sich nach Meinung Uhlens als technologisch anspruchsvoll und rasant bezeichnen. Durch die Neufassung der Leitlinien T 120 und T 121 für die Mindestanforderung an aufbereitete Scherben sowie der Qualitätsprüfkriterien eben dieser sei die technologische Innovation des Jahres 2010 zum Stand der Technik 2012 erhoben worden. Uhlen: „Die Gesamtentwicklung des Marktes für Altglas im Jahr 2011 kann als positive Trendwende bezeichnet werden, auch wenn die Unternehmen ihre Umsatzerwartungen für das laufende Jahr eher zurückhaltend beurteilen.“

Für das Jahr 2012 seien die Aussichten ein weiteres Mal durch die Neufassung der Ausschreibungsparameter des Dualen Systems geprägt. In der neuesten Fassung der Ausschreibungsbedingungen seien die Aufgabenfelder noch weiter in Teilaufgaben separiert worden. Als Stichworte dieser Entwicklung seien dabei der Wegfall der Vorlauffrachten für den Recycler, die farbdifferenzierte Bereitstellung der Rohscherben ab Erfassungsgebiet und die kostenlose Bereitstellung von Verpackungshilfsmitteln aus Weißblech zu nennen. „Weitere Herausforderungen für 2012 ergeben sich durch die praktische Umsetzung der bereits erwähnten Neufassung der technischen Datenblätter des BV Glas“, erwartet Uhlen.

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