UPM schließt Papierfabrik Myllykoski

UPM wird Ende dieses Jahres die Produktion in der Papierfabrik Myllykoski endgültig einstellen. Das hat das finnische Unternehmen bekannt gegeben. Bei den Mitarbeiterverhandlungen habe kein Weg gefunden werden können, die wirtschaftlichen Voraussetzungen für den weiteren Betrieb des Werks zu erfüllen, so UPM. Darüber hinaus werde das Unternehmen die sich überlappenden Aktivitäten in den Bereichen Papierverkauf, Supply Chain sowie in administrativen Funktionen in Finnland restrukturieren.

„Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz musste die Papierfabrik Myllykoski seit einigen Jahren Verluste verzeichnen. Die Wettbewerbsfähigkeit des Werks ist schwach. Die hohen Rohstoff- und Energiekosten haben die Gesamtkosten weiter erhöht und die Fähigkeit der Fabrik zu profitablem Wirtschaften nachhaltig beeinträchtigt“, so Jyrki Ovaska, President der Paper Business Group. Die rückläufige Konjunktur habe in diesem Herbst die wirtschaftliche Lage des Werks weiter verschlechtert. Alternativen für eine profitable Nutzung des Werks innerhalb des UPM Konzerns seien nicht zu finden gewesen.

Von den Maßnahmen sind laut Unternehmensangaben 371 Mitarbeiter in der Papierfabrik Myllykoski und 21 Mitarbeiter bei der Myllykoski Corporation und Myllykoski Sales Nordic betroffen. Personalkürzungen werden demnach ab Januar 2012 erfolgen. Bei den Verhandlungen seien Themen wie Ruhestandsregelungen, Arbeitsplatzwechsel innerhalb des Unternehmens, Umschulungen sowie Maßnahmen zum Ausgleich der Auswirkungen infolge der Personalkürzungen diskutiert worden.

UPM werde ein sogenanntes „From-Job-to-Job-Programm“ realisieren, um die Mitarbeiter in der Übergangsphase zu unterstützen. Das Programm umfasse in Zusammenarbeit mit Behörden und Partnerunternehmen aktive Maßnahmen zur Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz sowie bei Umschulungen. Zur Unterstützung hat UPM ein Maßnahmenbündel zusammengestellt:

– Investition von 1,5 Millionen Euro in Schulungsmaßnahmen, die den betroffenen Mitarbeitern eine Wiederanstellung erleichtern sollen.

– Durch eine Start-up-Beihilfe will UPM betroffene Mitarbeiter zur Neugründung von Unternehmen ermutigen. Insgesamt plant das Unternehmen dafür 1 Million Euro ein. Die Beihilfe betrage üblicherweise 20.000 Euro pro Geschäftsmodell. Die Höchstsumme liege je nach Mitarbeiterzahl des neu gegründeten Unternehmens bei 30.000 Euro.

– Bei einem Wechsel an einen anderen Standort gewähre UPM den Mitarbeitern eine Eingliederungsbeihilfe und erstatte ihnen bis Ende 2013 die Umzugskosten. Diese Unterstützung werde auch Mitarbeitern angeboten, die nicht von UPM weiterbeschäftigt werden können.

– UPM will Mitarbeiter bei einem Standortwechsel durch die Übernahme der Unterbringungs- und Reisekosten unterstützen. Für diesen Zweck würden insgesamt 1 Million Euro zurückgestellt. Die Unterstützung werde bis Ende 2013 gewährt. Unterstützt würden auch betroffene UPM Mitarbeiter, die von einem Unternehmen angestellt werden, mit dem UPM einen Kooperationsvertrag unterzeichnet hat. Zu diesen Unternehmen gehören das SOK Service Center im Gewerbegebiet Renforsin Ranta, Kajaani und die Transtech Oy Anlage in Otanmäki.

– UPM wird die Wiedereinstellungsverpflichtung von der gesetzlich vorgeschriebenen Frist von 9 Monaten auf 15 Monate verlängern.

Darüber hinaus werde UPM zusätzlich zu den Leistungen des öffentlichen Arbeitsamtes (Employment & Economic Development Office) einen externen Arbeitsvermittler einschalten, sagt das Unternehmen. Das örtliche Arbeitsamt unterhalte seit September eine Außenstelle in der Papierfabrik Myllykoski.

UPM, das finnische Ministerium für Arbeit und Wirtschaft und die Stadt Kouvola sind auf der Suche nach einem neuen Industrieunternehmen, das das Myllykoski-Werksgelände übernehmen könnte. Sondiert werden dem Unternehmen zufolge unter anderem die Bereiche Bioenergie und Chemie. UPM werde in Myllykoski keinen neuen Gewerbepark einrichten, sondern den nahegelegenen Gewerbepark Voikkaa durch die aktive Suche nach neuen Unternehmensansiedelungen weiterentwickeln. Aufgrund der guten Logistikanbindung, Energieversorgung und sonstigen Einrichtungen in der Gegend sei der Gewerbepark ein optimaler Standort für verschiedenste Unternehmen.

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