Treiben Privilegien für Industrie EEG-Umlage in die Höhe?

Die Erhöhung der sogenannten EEG-Umlage müsste wohl nicht nötig sein, wenn die größten Stromverbraucher nicht von den meisten Kosten befreit würden. Dieser Meinung ist die Bayern-SPD-Landtagsfraktion. „Ohne Privilegien und Schlupflöcher für Industriefirmen würde die EEG-Umlage bis zu 1,2 Cent niedriger ausfallen“, behauptet Ludwig Wörner, energie- und umweltpolitischer Sprecher der Bayern-SPD.

„Bei einigen stromintensiven Firmen ist es mittlerweile üblich, dass man sich in Kraftwerke einkauft, um selber auf dem Papier Stromerzeuger zu sein. Diese sind von der EEG-Umlage befreit“, führt Wörner weiter aus. Darüber hinaus sei die EEG-Umlage der Firmen, die einen besonders hohen Stromverbrauch aufweisen, auf 0,05 Cent gedeckelt. „Wir fordern, diese Schlupflöcher entgegen der Meinung der Staatsregierung nicht noch auszuweiten, sondern diesen Privilegien endlich Grenzen zu setzen.“

Der Energie-Experte betont, dass erneuerbare Energien entgegen mancher Meinung eine preisdämpfende Wirkung hätten, da sie zunehmend den teuren Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken verdrängen würden. „Was oft nicht berücksichtigt wird, sind die zahlreichen Subventionen, die zum Beispiel in Kohlekraftwerke fließen“, so Wörner. „Es muss also klar sein: Die Erneuerbaren Energien sind nicht nur besser für Klima, Umwelt und Gesundheit – sie sind auch nicht die eigentlichen Kostentreiber!“

Wörner steht mit dieser Meinung nicht alleine, so die Bayern-SPD. Nach einer aktuellen Umfrage von TNS Infratest halten fast 80 Prozent der Bundesbürger die momentane EEG-Umlage für angemessen oder gar für zu niedrig.

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