AWM schließt ihr letztes Kapitel der MBA

Die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises (AWN) hat das letzte Kapitel zum Thema Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) abgeschlossen. Die letzten Rückstände der stillgelegten MBA könnten nun auf der Deponie abgelagert werden. "Mit der Behandlung des sogenannten Geostabilats ist unseren Fachleuten gelungen, was noch niemand vorher gemacht hat“, sagt AWN-Geschäftsführer Mathias Ginter.

Nachdem in der Betriebsphase der MBA die Stabilisierung der organischen Reste von Siedlungsabfällen nicht, wie vorgesehen, funktioniert habe, seien nach deren Schließung rund 70.000 Tonnen nicht ablagerungsfähiges Material übriggeblieben, führt der AWN-Geschäftsführer weiter aus. Teilweise seien die tatsächlichen Werte noch weit von den gesetzlich vorgeschriebenen Deponierungswerten entfernt gewesen. Eine Möglichkeit wäre gewesen, diese Restmengen abzutransportieren und andernorts nachzubehandeln. „Eine teure Angelegenheit mit vielen offenen Fragen, insbesondere beim Thema Geruchsemissionen“, erklärt Ginter.

Stattdessen habe sich die AWN mit dem Anlagenbetreiber geeinigt, selbst die Weiterbehandlung in die Hand zu nehmen, auch wenn das in dieser Form noch keiner gemacht habe. „Aber wir hatten den Platz und ein Konzept, wie wir die Reststoffe für eine ordnungsgemäße Deponierung stabilisieren wollten“, erläutert Hubert Kieser, Leiter der Deponie im Zentrum für Entsorgung und Umwelttechnologie Sansenhecken. Im November 2007 begann die systematische Behandlung des Müllbergs: Die Rückstände aus dem zuvor biologisch behandelten, organischen Siedlungsabfall seien mit Aktivkohleplanen abgedeckt worden. Es seien Drainagen und Gebläse zur Belüftung verlegt und die entstehende Abluft gefiltert worden. In einem nächsten Schritt sei das Material in Mieten zusammengefasst worden, die immer wieder umgesetzt wurden. Als Fremdüberwacher habe das Karlsruher Ingenieurbüro Roth den Prozess mit regelmäßigen Kontrollen und Analysen begleitet.

In den zurückliegenden drei Jahren wurden mit diesem Verfahren die 70.000 Tonnen MBA-Rückstände so weit stabilisiert, dass nun die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für die Ablagerung erreicht sind, gab AWN-Geschäftsführer Ginter jetzt bekannt. Die letzten 2.000 Tonnen würden zurzeit auf der Deponie Sansenhecken eingebaut.

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