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bvse: Rohstoffabhängigkeit kann auch Druckmittel werden

"Der Ansatz einer integrierten Produktpolitik ist richtig.“ Das sagte bvse-Präsident Burkhard Landers bei einer Veranstaltung, die der Entsorgerverband gemeinsam mit dem VDMA und der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäschen Union am Mittwoch in Brüssel veranstaltete. „Wir sind der Auffassung, dass die Energieeffizienz um das Ziel der Ressourceneffizienz ergänzt werden muss." Landers verwies auch darauf, dass Rohstoffabhängigkeit auch als Druckmittel eingesetzt werden könne.
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Der bvse-Präsident machte deutlich, dass der Ansatz der Öko-Design-Richtlinie richtig ist, Elektrogeräte und sogenannte energieverbrauchsrelevante Produkte auf Energieeffizienz zu trimmen. Allerdings komme der Aspekt der Ressourceneffizienz bisher zu kurz.

Wie der Bundesverband mitteilt, erläuterte der bvse-Präsident in seiner Rede vor 150 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Verbänden, dass angesichts der Rohstoffpreisentwicklung die Themen Materialeffizienz, Rohstoff-Substitution sowie eine stärkere Nutzung von Sekundärrohstoffen und Recycling auf jeden Fall an Bedeutung gewinnen müssen. Dabei gehe es aber nicht nur um den Preis der Rohstoffe. Es geht viel entscheidender, so Landers, um deren Verfügbarkeit. „Es geht darum, erfolgreiche Strategien zu entwickeln, wie verhindert werden kann, dass Deutschland und
Europa der Zugang zu wichtigen Rohstoffen versperrt werden kann.“

Dabei verwies er darauf, dass Rohstoffabhängigkeit auch als Druckmittel eingesetzt werden könne. Japan hätte dies vor kurzem erlebt, als China, offensichtlich wegen politischer Unstimmigkeiten, keine Seltenen Erden mehr in das Land exportierte. Landers: „Politische Spannungen, aber auch wirtschaftliche Interessen können unmittelbar auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen durchschlagen. Noch betrifft es uns nicht direkt, aber wir sollten auch nicht darauf vertrauen, dass Monopolanbieter diese Waffe nicht auch irgendwann gegen Deutschland und Europa richten.“

Ein Instrument dieses Paradigmenwechsels, der ökonomischen Notwendigkeiten mindestens ebenso folge wie ökologischen Zwängen, sei daher eine aktive Sekundärrohstoffwirtschaft. Das setze nach den Worten des bvse-Präsidenten jedoch voraus, dass schon bei der Produktentwicklung darauf geachtet werde, welcher Materialmix eingesetzt wird, dass werthaltige Bestandteile ohne unverhältnismäßig großen Aufwand entnommen werden können und dass Sekundärrohstoffe in der Neuproduktion eingesetzt werden.

„Wir müssen dafür faire Rahmenbedingungen schaffen, damit die Unternehmen, die in diesen Bereich Zeit, Ideen und Geld investieren, dadurch keinen Wettbewerbsnachteil erleiden, sondern im Gegenteil auch einen betriebswirtschaftlichen Nutzen generieren können. Und noch etwas gilt: So anspruchsvoll unsere Ziele auch sein mögen, die Unternehmen dürfen nicht durch detailgenaue Regelungswut erdrückt werden. Wir wollen schließlich nachhaltige Wirtschaft ermöglichen und nicht verhindern“, betonte Landers.

Quelle: bvse, mku

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