Fachmesse „Waste to Energy“ in Bremen gestartet

Die internationale Fachmesse und -konferenz „Waste to Energy“ dreht sich seit heute um Energie aus Abfall und Biomasse. In der Messe Bremen werden rund 100 Aussteller und 1.500 Fachbesucher aus dem In- und Ausland erwartet. Partnerland in diesem Jahr ist Großbritannien. Ab 2011 wird die „Waste to Energy“ in den Zwei-Jahres-Rhythmus wechseln, wie Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der Messe Bremen, mitteilt.

Die Veranstaltung trage in diesem Jahr mit der Erweiterung um die Schwerpunkte Deponienachsorge, Deponiegasnutzung und Sekundärrohstoffgewinnung dem zunehmenden Interesse der Teilnehmer an ganzheitlichen Strategien zur Nutzung von Abfällen und Biomassen als Rohstoff Rechnung, so Schneider.

Erstmals findet die „Waste to Energy“ mit Unterstützung der führenden Branchenverbände statt. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. (VDMA) unterstützt die internationale Fachmesse und Konferenz als ideeller Träger. Weitere Partner sind der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling und Entsorgungsunternehmen. (BDSV), sowie der Verband kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (VKS im VKU).

„Großbritannien stellt für ausländische Anbieter innovativer Energie- und Umwelttechnik einen lukrativen Wachstumsmarkt dar“, berichtet Ines Freesen von Freesen & Partner, die die „Waste to Energy“ gemeinsam mit der Messe Bremen ausrichtet. „Die Verwertungsquote in England beträgt nur 50 Prozent, in Deutschland liegt sie bei 75 Prozent. Diese Zahlen haben sich zwar gegenüber den Vorjahren verbessert. Bis zur Erreichung der Ziele, die sich die britische Regierung mit der ’Waste Strategy’ aus dem Jahr 2007 gesteckt hat, ist aber noch einiges zu tun.“ Die „Waste to Energy“ im Vorreitermarkt Deutschland zeige Lösungen für diese Anforderungen und biete Besuchergruppen aus dem Vereinigten Königreich Grundsatzinformationen und Auskunft über Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung, Emissionskontrolle und Kostenersparnis.

In Großbritannien steht die Vergasung von Abfällen hoch im Kurs, sie gilt als zukunftsweisende Technologie. Dementsprechend würden für „gasification“ die höchsten Fördersätze gewährt werden. „Eine dezentrale Energieversorgung mit Hilfe der Vergasung unterschiedlicher Stoffströme ermöglicht eine effiziente Nutzung aller lokaler Ressourcen und reduziert den Ausstoß Klima beeinflussender Schadstoffe“, so Daniel Drechsler, technischer Leiter der Bellwether Gasification Technologies Ltd.
Ein kontrovers diskutiertes Thema: das Duale System, das – gerade zwanzig Jahre alt – nach Meinung einiger schon wieder ausgedient hat.

Die Podiumsdiskussion „Trennung: ja oder nein? – Neue Wege zur effizienten Verwertung unterschiedlicher Abfallströme“ widmet sich der Frage, ob das Duale System schon wieder ausgedient hat oder nicht. „Die Sammel- und Erfassungssysteme müssen an der optimalen Gewinnung von Rohstoffen und Ausgangsstoffen für die Brennstoffproduktion ausgerichtet sein. Dabei darf keine Rolle spielen, ob auf einer Verpackung ein grüner Punkt oder ein anderes Label aufgedruckt ist“, erläutert Gerd Mehler, Geschäftsführer der Main-Taunus-Recycling GmbH. „Sinnvoll ist zukünftig eine ’trockene’ Wertstofftonne, eine ’nasse’ Tonne für biogene Stoffe und die bereits bekannte Altpapiertonne. Trockene und nasse Tonnen sind in geeigneten Anlagen zu sortieren, um die verschiedenen Rohstoffe, die Ausgangsstoffe für die Brennstoffproduktion und die biogenen Stoffe zur Vergärung in optimaler Menge und Qualität zu gewinnen.“

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