Papierverband fordert pro Arbeitsplatz 24.000 Euro staatliche Unterstützung

Die Interessensgemeinschaft Papierrohstoffe (IG PARO) hat sich nunmehr entschieden, öffentlich das zu fordern, was sie dem Bundeskanzleramt, einigen Bundesministerien und den Länderchefs bereits vor Wochen vorgetragen hat: die öffentliche Unterstützung von Unternehmen der Altpapierbranche.

Bis dato habe der Verband 24 Insolvenzen von Altpapierentsorgern registriert, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung der IG PARO. Damit würde die Anzahl der Insolvenzen bei der überschaubaren Anzahl der Altpapierbetriebe im Vergleich zu anderen Branchen deutlich hervorstechen.

Kritisch sieht der Verband jene Akteure am Altpapiermarkt, die sagen, es sei ja alles nicht so schlimm. Sie sollten endlich der Realität ins Auge zu sehen und der Politik realistische Signale geben. „Wir sind momentan nicht einmal mehr in der Lage, mittel- bis langfristig auch nur die Arbeitsplätze unserer Facharbeiter zu garantieren. Wie es nach der Krise wieder voran gehen soll, ist jetzt überhaupt nicht absehbar“, heißt es aus einem IG-PARO-Mitgliedsbetrieb.

Der Verband fordert zur Rettung der zirka 17.500 Arbeitsplätze in den Altpapiersortierbetrieben eine einmalige Unterstützung von den Steuerzahlern in Höhe von 24.000 Euro pro Arbeitsplatz, ohne Rückzahlungsanspruch. Bei einer Antragsquote von 100 Prozent errechnet der Verband eine maximale staatliche Unterstützung von 420 Millionen Euro. Als Gegenfinanzierung schlägt die Interessensgemeinschaft vor, die Mehrwertsteuerbefreiung von kommunalen Entsorgungsdienstleistungen aufzuheben.

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