Norsk Hydro erwägt Schließung von Aluminiumhütte Neuss

Deutschlands größte Aluminiumhütte steht auf der Kippe: Der norwegische Metallkonzern Norsk Hydro will kurzfristig die Produktion in seiner Aluminiumhütte in Neuss kürzen. Das Rheinwerk Neuss müsse eventuell sogar in zwei Monaten "eingemottet" werden, so Hydro. Als Grund für das Aus nannte der Konzern die hohen Strompreise hierzulande und den weltweit schwachen Aluminiummarkt.

Etwa zwei Monate würde es dauern, bis durch eine kontrollierte Produktionsdrosselung eine Werksstillegung der Neusser Alu-Hütte erfolgen könnte, erklärt Hilde Merete Aasheim, Leitende Vizepräsidenten des Bereichs Aluminium Metal bei Norsk. Eine entsprechende Entscheidung des Vorstandes in Oslo soll in der kommenden Woche vom Aufsichtsrat der deutschen Tochter Hydro in Köln bestätigt werden, wie das Unternehmen weiter mitteilt. Von der Werksstilllegung wären 650 Arbeitsplätze betroffen.

Mit der Wirtschaftskrise seien die Notierungen für Alumium an den Metallbörsen drastisch gefallen, die Strompreise in Deutschland, die über 50 Prozent der Kosten bei der Aluminiumherstellung ausmachten, seien aber unverändert hoch, begründet Norsk Hydro. Nach monatelangen Verhandlungen über günstigere Stromlieferungen und angesichts der schlechten Preise, die auf dem Weltmarkt für Aluminium zu erzielen sind, sei eine Rettung in letzter Minute unwahrscheinlich. Bereits zu Beginn des Jahres hatte die Konzernleitung in Oslo beschlossen, die Produktion in Deutschland von 230.000 Jahrestonnen auf 200.000 zu drosseln. Auch damals wurde als Grund der hohe Strompreis angegeben.

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