Rheinland-Pfalz legt Landesabfallbilanz 2007 vor

In Rheinland-Pfalz wird der größte Teil der Siedlungsabfälle recycelt oder als Energieträger genutzt. Dies geht aus der Landesabfallbilanz für 2007 hervor, die Umweltministerin Margit Conrad heute vorgestellt hat.

Die Recyclingquote ist in Rheinland-Pfalz unverändert hoch, sie liegt bei den Haushaltsabfällen bei 65 Prozent. „Das Land befindet sich damit in der Spitzengruppe der Bundesländer“, stellt Umweltministerin Margit Conrad fest. Dennoch sei die weitere Verbesserung das Ziel. Conrad: „Wir wollen eine hundertprozentige Verwertung von Abfällen – als Sekundärrohstoffe durch Recycling und durch energetische Verwertung.“

Während den öffentlich-rechtlichen Entsorgern überlassene Menge an Siedlungsabfälle in den 1990er Jahren stetig abgenommen hatte, gab es nach Inkrafttreten des Ablagerungsverbotes für unbehandelte Abfälle seit 2006 wieder einen deutlichen Anstieg bei den Kommunen. Ursache ist offenbar die vermehrte Überlassung von gewerblichen Abfällen. Das Gesamtaufkommen an beseitigten und verwerteten Siedlungsabfällen bei den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern belief sich 2007 auf 4,05 Millionen Tonnen. 1990 lag diese Menge noch bei 6,44 Millionen Tonnen.

Die Landesabfallbilanz in Rheinland-Pfalz in Zahlen: Im Jahre 2007 wurden über 760.000 Tonnen Abfälle energetisch genutzt – das entspricht 37,6 Prozent des Gesamtaufkommens aus den Haushalten (ohne Problemabfälle). Der energetisch genutzte Abfall setzt sich zusammen aus Hausrestabfall (344.000 Tonnen), Sperrabfall (103.000 Tonnen), Bioabfälle in Vergärungsanlagen (95.000 Tonnen), Holzabfälle (65.000 Tonnen), sonstige Abfälle (7000 Tonnen) und Ersatzbrennstoffe (146.000 Tonnen) (Zahlen gerundet). Durch die energetische Nutzung von Siedlungsabfällen in den rheinland-pfälzischen Müllheizkraftwerken und Vergärungsanlagen konnten rund 205.500 Tonnen CO2 eingespart werden.

Das Gesamtabfallaufkommen setzt sich zusammen aus:
• 50,0 Prozent Abfälle aus Haushalten
• 44,1 Prozent Bau- und Abbruchabfälle
• 5,8 Prozent Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen
• 0,1 Prozent Problemabfälle

Fast zwei Drittel dieser Abfälle (65,1 Prozent) wurden verwertet; 34,9 Prozent wurden einer Beseitigung zugeführt. Wichtigste Verwertungsverfahren waren das Bauabfallrecycling (27,2 Prozent), die Verwertung von Papier, Pappe und Karton, Glas und Leichtverpackungen (14,7 Prozent) sowie die Kompostierung / Vergärung (14 Prozent).

Das Aufkommen an gefährlichen Abfällen hat sich 2007 gegenüber 2006 kaum verändert. Abzüglich der Sekundärabfälle (Output aus Behandlungsanlagen und Zwischenlagern) verbleibt ein Primäraufkommen von rund 1,5 Millionen Tonnen. Darin sind auch die firmenintern entsorgten Mengen enthalten (250.000 Tonnen).

Dominiert werden die gefährlichen Abfälle von mineralischen Abfällen wie kontaminierte Böden, teerhaltiger Straßenaufbruch, belasteter Bauschutt und Gleisschotter, die fast 60 Prozent ausmachen. Weitere anfallende Stoffgruppen sind zum Beispiel Reaktions- und Destillationsrückstände, Deponiesickerwasser oder Lösemittel. Rund 900.000 Tonnen gefährliche Abfälle wurden nach Rheinland-Pfalz verbracht, davon 765.000 Tonnen aus anderen Bundesländern. Fast 600.000 Tonnen wurden in andere Bundesländer und das Ausland (Anteil: 7 Prozent) exportiert. Bei den importierten Abfällen handelt es sich vorwiegend um mineralische Abfälle (50 Prozent) und Bleibatterien (15 Prozent).

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