Remondis befürchtet weiterhin Überkapazitäten

Der Recyclingkonzern Remondis wird nicht müde, vor Überkapazitäten bei der Abfallverbrennung zu warnen. Auf der heutigen Berliner Abfallwirtschafts- und Energiekonferenz hat Vorstandssprecher Ludger Rethmann diese Aufgabe persönlich übernommen.

„Wir sprechen nicht mehr darüber, ob, sondern nur noch wie viele Überkapazitäten wir haben werden“, sagte Rethmann. Bevor jedoch Hausmüllverbrennungsanlagen geschlossen würden,seien EBS-Kraftwerke an der Reihe. Gefährdet sind aus Rethmanns Sicht vor allem solche Kraftwerke, die nicht ganzjährig Wärme erzeugen, sondern nur verstromen. Solche Anlagen benötigten für einen wirtschaftlichen Betrieb eine Nutzungsdauer von 20 bis 40 Jahren.

Deutschlands größter Recyclingkonzern hatte erstmals im April 2006 mit der so genannten „Remondis-Liste“ auf die drohenden Auslastungsprobleme hingewiesen. Seit Mitte 2007 seien die verfügbaren MVA-Kapazitäten innerhalb der Remondis-Gruppe schon nicht mehr voll ausgenutzt worden. Selbst mit Hausmüllimporten und Gewerbeabfällen hätten die Mengen nicht mehr ausgereicht, um die Anlagen zu einem wirtschaftlichen Preis zu betreiben. Remondis verfügt derzeit über acht Beteiligungen im Hausmüllbereich. Zusammen mit Sondermüllverbrennungsanlagen, Klärschlammverbrennungsanlagen und Biomassekraftwerke sind es es insgesamt 16 thermische Anlagen. An mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) und Ersatzbrennstoff-Kraftwerken ist Remondis nicht beteiligt.

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