Neuer Prozess um Giftmüll-Skandal in Mittelfranken

Seit 14. Januar müssen sich zwei Müllmakler aus Hessen vor dem fränkischen Landgericht Ansbach verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern vor, an der illegalen Entsorgung von Industrieabfällen beteiligt gewesen zu sein.

Vor fast sechs Jahren wurde im mittelfränkischen Neuendettelsau ein Giftmüll-Skandal aufgedeckt. Ein dort ansässiger Landwirt hatte illegal Industrieabfälle auf den von ihm gepachteten Feldern entsorgt. Die Staatsanwaltschaft wirft den zwei Müllmaklern vor, über zwei Jahre diesem mittelfränkischen Landwirt fast 3.000 Tonnen Industrieabfälle zur Entsorgung in seiner hauseigenen Biogasanlage geliefert zu haben, die mangelnde Kapazität der Biogasanlage gekannt und die illegale Entsorgung gebilligt zu haben. Sie hätten sich damit unter anderem der gemeinschaftlichen vorsätzlichen Bodenverunreinigung schuldig gemacht.

Die Sanierung der Flächen kostete laut Staatsanwaltschaft bisher mehr als 2,5 Millionen Euro. Die Angeklagten sollen von den Produzenten der Abfälle eine halbe Million Euro kassiert, aber lediglich rund 100.000 Euro an den Landwirt überwiesen haben. Für den Prozess sind bis zum 9. April 13 Verhandlungstage mit 34 Zeugen und drei Sachverständigen angesetzt. Der Bauer wurde bereits 2004 vom Landgericht Ansbach zu fünf Jahren Haft verurteilt.

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