BDE und DStGB für Gelbe Tonne plus

In seltener Eintracht haben Spitzenfunktionäre des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB) ihre Sympathie für eine erweiterte Wertstofftonne bekundet. BDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Harmening und DStGB-Präsident Roland Schäfer erklärten im Interview mit der Zeitschrift "Euro Finanzen", die so genannte Gelbe Tonne plus könnte die Mülltrennung erheblich vereinfachen.

„Wir halten den Pilotversuch für hochinteressant und unterstützen ihn konstruktiv“, sagte Harmening. Die Wertstofftonne müsse allerdings noch beweisen, dass sie die gleichen Recyclingquoten erreiche wie die bisherigen Systeme. Schäfer ergänzte, dass die Tonne ein probates Mittel gegen hohe Fehlwurfquoten sein könnte.

Erwartungsgemäß uneinig waren sich die beiden Disputanten hinsichtlich der Verantwortung. Schäfer sagte, nur die Kommunen könnten eine korrekte Entsorgung gewährleisten. Der Städtebundspräsident erhofft sich vom neuen EU-Grundlagenvertrag eine Besserstellung der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Harmening dagegen sieht aufgrund steigender Rohstoffpreise immer mehr Stoffgruppen als Einkommensquelle für Entsorgungsunternehmen. Er erwartet, dass sich die Politik auf das Abstecken eines rechtlichen Rahmens zurückzieht. Kommunale Unternehmen sollten unter fairen Wettbewerbsbedingungen aber weiterhin mit den Privaten konkurrieren dürfen.

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