Stahlerzeugung und Schrottverbrauch weiterhin rückläufig

Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl) meldet, ist die Rohstahlerzeugung in Deutschland im Januar 2016 um 2 Prozent auf 3,6 Millionen Tonnen und damit das dritte Mal in Folge im Jahresvergleich zurückgegangen.

Auch der Schrottverbrauch ging zum Ende des Jahres zurück. Im vierten Quartal wurden mit 4,37 Mio. Tonnen rund 8% weniger Schrott verbraucht als im Vorjahresquartal. Zwar sei der Schrottverbrauch im Januar wieder leicht angestiegen, läge aber immer noch um mehr als 7 Prozent unter dem Vergleichsmonat des Vorjahres.

Der Elektrostahlanteil ist laut WV Stahl im Dezember und Januar deutlich zurückgegangen. Besonders das Überangebot an Profilstahl auf dem Markt, ausgelöst auch durch die niedrigpreisigen Stahlimporte aus China, sei für den Produktionsrückgang im Elektrostahlbereich verantwortlich.

Auch der Export von Stahlschrotten sei deutlich rückläufig, heißt es weiter. Während 2011 im Monatsdurchschnitt noch über 900.000 Tonnen Stahlschrott exportiert wurden, waren es 2015 nur noch 650.000 Tonnen. Dies sei vor allem auf die Rückgänge in den benachbarten Stahlindustrien zurückzuführen. Besonders deutlich würde dies in der Türkei, wo billig importierte Halbzeug-Produkte, aber auch Fertigprodukte wie Betonstahl aus China, der Herstellung von stahlschrottbasierenden Stählen Konkurrenz machten. Im laufenden Jahr seien die deutschen Schrott-Exporte in die Türkei um rund 50% zurückgegangen.

Auch die Stahlschrott – Exporte der EU in Drittländer haben laut WV Stahl im letzten Jahr deutlich nachgelassen. Hier seien die rückläufigen Ausfuhren in die Türkei maßgeblich für den Rückgang verantwortlich. Aber auch die Exporte in die restlichen Länder hätten deutlich nachgelassen. Insgesamt hätten mehr als 240.000 Tonnen weniger (-21%) Destinationen außerhalb der EU erreicht.

Der Verbrauch von Stahlschrott war in der EU im Jahr 2015 niedriger als im Vorjahr (-1,4%) und könnte laut WV Stahl in 2016 weiter zurückgehen. Im letzten Jahr sei er besonders im zweiten Halbjahr gesunken und hätte im Dezember mit einem Verbrauch von rund 5 Mio. Tonnen seinen Tiefststand erreicht.

Der vollständige Bericht kann über die Wirtschaftsvereinigung Stahl bezogen werden

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