Für PreZero ist das Projekt in Sollenau eine strategische Investition zur Stärkung der regionalen Recycling-Infrastruktur Österreichs. Der Standort wurde ausgewählt, um eine geografische Lücke zu schließen und auf diese Weise kürzere Transportwege, geringere Emissionen und eine effizientere Abfallwirtschaft zu ermöglichen. Die Anlage ist für eine jährliche Verarbeitungskapazität von 104.500 Tonnen in zwei Modulen ausgelegt.
Das Herzstück der Anlage in Sollenau ist ein hochintegriertes und automatisiertes Sortiersystem, das sowohl leichte Haushaltsverpackungen als auch Kunststoffflaschen und Leichtverpackungsabfälle aus gewerblichen Abfallströmen verarbeiten kann. Der Prozess beginnt mit der vollautomatischen Entnahme des Input-Materials aus tiefen Bunkern mithilfe eines Brückenkrans. Nach einer Zerkleinerungsstufe wird das Material nach verschiedenen Korngrößen sortiert.
Insgesamt werden 35 Nahinfrarot-(NIR-)Abscheider von Steinert im gesamten Prozess eingesetzt. Folienmaterialien werden mit NIR-Sortierern mit Luftabscheidung aus dem Gesamtstrom separiert und durchlaufen anschließend vier redundante Sortierstufen mit weiteren NIR-Sortierern. Eisen- und Nichteisenmetalle sowie Getränkekartons werden in speziellen Sortierstufen entfernt, während der 3D-Materialstrom über mehrere NIR-Sortierstufen in verschiedene Endproduktfraktionen sortiert wird. Jede Sortierlinie ist mit NIR-Rückgewinnungs-Einheiten von Steinert ausgestattet, die falsch eingeordnete Materialien zurück an den Anfang des Prozesses führen, sodass der Sortierkreislauf geschlossen wird und eine sehr hohe Sortiergenauigkeit sowie optimale Materialrückgewinnungsraten gewährleistet werden. Die Anlage verfügt außerdem über das AI-basierte System BatterySort, das die frühzeitige Erkennung und das sichere Aussortieren gefährlicher Batterien ermöglicht.
Um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, verfügt die Anlage über Zwischenpuffersysteme, redundante Sortierlinien und eine vollautomatische Steuerung der Ballenpressen für die endgültige Ausgabe der bis zu 20 Materialfraktionen. Sie wurde für Dauerbetrieb ausgelegt.
Was die Anlage in Sollenau besonders auszeichnet, ist der hohe Grad an intelligenter Automatisierung während des gesamten Prozesses. Vierzehn von Stadler selbst entwickelte Durchflusssensoren überwachen kontinuierlich den Materialdurchsatz und ermöglichen Echtzeit-Anpassungen, um eine stabile und ausgewogene Beschickung jeder einzelnen Sortierlinie zu gewährleisten.
Die Anlage arbeitet als vollautomatisches System, das sich dynamisch an wechselnde Materialzusammensetzungen anpasst. Dies ermöglicht eine optimale Nutzung der Kapazitäten bei gleichbleibend hoher Sortierqualität. Durch die Minimierung manueller Eingriffe erhöht das System die Effizienz, reduziert Stillstandzeiten und ermöglicht einen Betrieb rund um die Uhr.






