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Palmölersatz durch CO2-Recycling

Nach langjähriger Forschung ist es der Mibelle Group, LanzaTech und dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB gelungen, aus CO2 ein palmölfreies Fett zu gewinnen. Diese Technologie ermöglicht es, Palmöl in Kosmetik und vielen anderen Produkten des täglichen Lebens nachhaltig zu ersetzen.
Palmölersatz durch CO2-Recycling
Entwicklung einer palmölfreien Rezeptur im Labor der Mibelle Group. Copyright: Mibelle Group, 2025
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Palmöl ist aufgrund des hohen Ertrags der Ölpalme, seiner langen Haltbarkeit und seiner Hitzebeständigkeit ein unverzichtbarer Rohstoff für die Industrie. Ob in Lebensmitteln, Kosmetikprodukten, Reinigungsmitteln oder Biokraftstoffen – Palmöl ist in vielen Produkten enthalten, die wir täglich verwenden.

Für den Anbau von Palmöl werden jedoch immer größere Teile der Regenwälder abgeholzt. Dadurch werden viele Tier- und Pflanzenarten bedroht und große Mengen an gespeichertem CO2 freigesetzt. Die Kosmetikindustrie ist sich dieser Situation bewusst und bezieht Palmöl vorwiegend aus zertifiziertem Anbau. Dieser Ansatz stellt sicher, dass der Rohstoff aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammt. Doch nachhaltiger Palmölanbau kann den wachsenden Bedarf der Industrie langfristig nicht decken. Es braucht neue Lösungsansätze für die Zukunft.

Die Mibelle Group verfolgt nun einen komplett neuen Lösungsansatz in Zusammenarbeit mit LanzaTech und dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Dabei wird durch die Kombination zweier aufeinanderfolgender Fermentationsprozesse das Treibhausgas CO2 zu einer palmölfreien Fettmischung umgewandelt. Diese ähnelt mit ihrer Zusammensetzung dem Palmöl so sehr, dass sie zukünftig tropische Öle in zahlreichen Anwendungen ersetzen kann.

Im ersten Schritt wird das Gas, das als CO2 ausgestoßen worden wäre, mithilfe des von LanzaTech entwickelten Gasfermentationsprozesses, biotechnologisch zu Alkohol umgewandelt. Ein Prozess, der mit dem Bierbrauen vergleichbar ist. Nur dass hier als Ausgangsmaterial CO2 anstelle von Getreide verwendet wird.

Im zweiten Fermentationsverfahren, das maßgeblich vom Fraunhofer IGB entwickelt wurde, wird der aus CO2 hergestellte Alkohol von spezialisierten Öl-Hefen in die gewünschten Fette umgewandelt. Bei beiden Fermentationen werden nur natürlich vorkommende und nicht genveränderte Mikroorganismen eingesetzt.

Das Endprodukt: ein vielseitig einsetzbares Fett von hoher Qualität, 100 Prozent palmölfrei und natürlich. Zudem besitzt es herausragende pflegende Eigenschaften, ein wichtiges Merkmal für kosmetische Produkte.

»Diese Innovation ist das Resultat unserer langjährigen Partnerschaft mit LanzaTech und ein Meilenstein für die Kosmetikindustrie. Gepaart mit der Innovationskraft des Fraunhofer IGB, setzen wir damit neue Maßstäbe für die gesamte Branche und unterstreichen unser Engagement, Verantwortung für die Zukunft unseres Planeten zu übernehmen und gleichzeitig Lieferketten robuster zu gestalten«, so Peter Müller, CEO Mibelle Group.

Nach erfolgreichen Versuchen im Labor am Fraunhofer IGB und vielversprechenden Anwendungstests in den Labors der Mibelle Group starten die Partner nun mit der Herstellung der palmölähnlichen Fettmischung im Kilogramm-Maßstab. Hierzu werden die Fermentationsprozesse am Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna, einem Institutsteil des Fraunhofer IGB, schrittweise in einen größeren Maßstab übertragen.

Quelle: Fraunhofer IGB
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