VDM: Handelskrieg gefährdet deutsche Arbeitsplätze

Rohstoffumlenkungen, starke Preisschwankungen und eine Flut an ausländischen Metall(-erzeugnissen) – mit dem Inkrafttreten der Importzölle auf Stahl und Aluminium durch die USA geht der VDM von enormen negativen Auswirkungen für die deutsche Metallwirtschaft aus.
Christine Becker, pixelio.de

„Diese Spirale eines de facto Handelskrieges bringt niemandem etwas. Selbst wenn wirtschaftspolitische Antworten und Sanktionen durch die EU kommen, bringt uns das in der Metallwirtschaft und dem deutschen Mittelstand nichts“, erklärt Ralf Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Metallhändler.

Kern des Problems werden für den deutschen Mittelstand weniger die ausfallenden direkten Exporte von zuletzt 61.000 Tonnen Aluminium (Rohmaterial und Halbzeug) in die USA sein, auch wenn diese um rund 20 Prozent einbrechen könnten. Viel eher bereiten die Materialströme aus Russland und China den kleinen und mittelständischen Unternehmen Sorgen. „Diese Mengen werden zum einen die Preise ordentlich durcheinanderwirbeln. Zum anderen werden diese Umleitungen nach Europa zu einem Überangebot und infolgedessen zu einem Druck auf die Umarbeitungslöhne führen und somit letztlich auch deutsche Arbeitsplätze in Gefahr bringen.“

Die deutsche Metallwirtschaft hofft weiterhin auf politische Vernunft und appelliert an die Bundesregierung, die US-Administration zu einem Umdenken und Umlenken zu bewegen. Sollte es bei der amerikanischen Entscheidung bleiben, ist noch offen, ob und wohin deutsche Rohstoffströme im Gegenzug hin umgelenkt werden könnten. Mögliche Märkte mit Bedarf befinden sich mit Japan, Australien und Neuseeland insbesondere im ostasiatischen und ozeanischen Raum, so der VDM abschließend.

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