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Künstliche Intelligenz für Modernisierung der Abfallwirtschaft

Deutsche KI für europäische Abfallwirtschaftsunternehmen: Wasteer meldet Pilotprojekte und erweiterte Einsatzbereiche seiner modularen Softwarepakete für Abfallverbrennungsanlagen.
KI-Lösungen bieten Störstofferkennung und Kompositionsanalyse in Echtzeit. (Quelle: Wasteer)
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Das deutsche KI-Unternehmen Wasteer wird nach eigenen Angaben zukünftig auch in der Abfallverwertungsanlage Parc Adfer in Wales zum Einsatz kommen. Die Anlage gehört zur Enfinium Group, einem Anbieter für energetische Abfallverwertung in England. Ein Ende 2024 begonnenes Testprojekt in der Anlage Ferrybridge-2 lieferte laut Wasteer schon jetzt vielversprechende Ergebnisse, sodass das Mandat ausgeweitet wird. Auch das italienische Energieversorgungsunternehmen A2A Life Company ist vom Einsatz der Technologie im Müllheizkraftwerk (MHKW) Acerra demnach überzeugt: Wasteers Vertrag mit der Anlage wird gleich um mehrere Jahre verlängert und der Einsatzbereich der Technologie erweitert.

Bereits seit einigen Monaten arbeiten neben 15 Anlagen der deutschen Energy from Waste (EEW) und weiteren deutschen Kunden auch Enfiniums Ferrybridge-2, das MHKW Acerra von A2A sowie Krakaus Müllverbrennungsanlage der Krakowski Holding Komunalny (KHK) mit Wasteer daran, Lösungen auf Basis von KI zu implementieren. Sie erlauben es beispielsweise, Abfallkompositionen zu analysieren, Benachrichtigungen bei auftretenden Gefahren auszugeben und den Betrieb digital zu dokumentieren. Überall mit der Absicht, Effizienzgewinne zu erzielen.

„Digitalisierung, KI und technologische Verbesserungen sind das Herzstück unserer Asset Management Strategie. Wir suchen immer nach innovativen Möglichkeiten, um unsere Anlagen modern und zukunftsfähig aufzustellen. Bei Ferrybridge-2 konnten wir schon in der Validierungsphase mit Wasteer vielversprechenden Ergebnisse erzielen. Daher war es für uns der einzig logische Schritt, diese Technologie auch möglichst schnell auf unsere anderen Anlagen auszuweiten”, sagt Chris Bebbington, Head of Group Asset Management bei enfinium. „Mit Wasteers KI-Technologie können wir zum Beispiel ankommende Störstoffe erkennen. In Verbindung mit dem Modul zur Nummernschilderkennung, das wir jetzt integrieren, können wir dann auch schlussfolgern, wo diese Stoffe herkommen – und uns dem Problem an der Quelle annehmen. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen und den vermiedenen Ausfallzeiten bringt es auch Vorteile in Bezug auf Gesundheit und Arbeitssicherheit – jedes übergroße Objekt, das erkannt und aus der Kipphalle oder dem Bunker entnommen wird, verhindert, dass Objekte aus dem Nassentschlacker entfernt werden müssen, und beseitigt damit verbundene Risiko.”

Für Wasteer-CEO Benedict von Spankeren zeigen die Aufträge, warum ein Pilotprojekt oft der ideale Start für eine ausgeweitete Zusammenarbeit ist: „Mit unserer Technologie liefern wir schnell messbare Effekte. Der Aufwand ist zunächst sehr gering: Wir brauchen Internet und Strom, alles weitere übernehmen wir. Anschließend geht es darum, schnell und effizient voneinander zu lernen. Uns freut es natürlich besonders, wenn wir wie in den Fällen von A2A und enfinium in der Zeit Vertrauen dafür schaffen können, dass sich der Einsatz unserer Technologie in weiteren Anlagen und auf lange Sicht lohnt.“

Individuelle Lösungen für individuelle Herausforderungen

Wasteer bietet sowohl ein modulares Software-Paket für thermische Abfallverwertungsanlagen als auch Unterstützung bei der Installation der dafür notwendigen Hardware vor Ort, wie beispielsweise der modernen Kamerasysteme. Mit seinem KI-gestützten Scan automatisiert das Berliner Unternehmen Störstofferkennung und Kompositionsanalyse in Echtzeit. So lassen sich Aussagen dazu treffen, wie sich der Abfall zusammensetzt – aus welchen Materialien und welchen Objekten besteht er? Welche Mengen sind wovon vorhanden? Mit diesen Informationen können unter anderem Heizwerte und biogene Fraktionen berechnet oder Risiken durch Schwefeloxide und Chlorwasserstoffe ausgewertet werden. Im Zusammenspiel mit Wasteers weiteren Modulen bekommen Abfallverwerter zusätzlich beispielsweise Zugriff auf digitale Kontrollberichte, eine eigene Datenbank sowie laufende Übersicht über Kunden und Abfall. Mit der Technologie können Stillstände in den Anlagen deutlich reduziert, Betriebsmittel eingespart und der Durchsatz gesteigert werden.

Dabei sind die Herausforderungen für Abfallverwertungsanlagen laut von Spankeren zwar oft ähnlich, aber nie gleich – vor allem hinsichtlich der Störstofferkennung. Die Lösungen seines Unternehmens müssen daher maßgeschneidert werden: „Bei uns ist es nicht so, dass wir eine standardisierte Störstoffliste mit Objekten haben, die wir erkennen können. Vielmehr sind wir mit unserer Technologie in der Lage, nahezu alle Materialien und Formen zu erkennen und so maßgeschneiderte Algorithmen für die individuellen Anforderungen jeder Anlage zu bauen. Jede Anlage ist anders, jeder Abfall ist anders und birgt unterschiedliche Herausforderungen.“

KI-Lösungen treffen auf großes Interesse: Schon jetzt ist Wasteer in mehr als 20 Anlagen im Einsatz. Weitere Projekte, auch im nicht-europäischen Ausland, sind bereits in der Anbahnung. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Berlin ging 2023 aus der NEEW Ventures GmbH, dem Corporate Venture Builder der EEW, hervor. Mittlerweile umfasst das Team um Benedict von Spankeren 13 Mitarbeiter.

Quelle: Wasteer

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