BDE fordert konsequentere getrennter Erfassung von Bioabfällen

Zum Tag der Biotonne hat der BDE die Wichtigkeit der sauberen Getrennterfassung organischer Abfälle unterstrichen und dabei zu mehr Engagement gefordert.
Foto: piu700 / pixelio.de

„Bioabfälle sind die größte Abfallfraktion in privaten Haushalten. Darin schlummert ein enormes Potenzial. Es braucht also mehr Bewusstsein in der Bevölkerung für diesen rohstoffreichen Abfallstrom, aus dem hochwertige Komposte und klimafreundliches Biogas gewonnen werden können. Alle können dadurch ohne großen Aufwand durch ihr Trennverhalten unmittelbar zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen“, sagte BDE-Präsident Peter Kurth.

Aus Sicht des Verbandes sind eine konsequente Getrenntsammlung und eine Vermeidung von Fehlwürfen auch deswegen so wichtig, weil die im letzten Jahr novellierte Bioabfallverordnung strengere Anforderungen an die Vermeidung von Fremdbestandteilen in Bioabfällen stellt. Die Entsorger müssen daher hohe Investitionen in Anlagen zur Aussortierung der Fremdstoffe tätigen, um die hohen Qualitätsvorgaben zu erfüllen. Umso wichtiger ist daher, die Aufklärungsarbeit und eine umfassende und kontinuierliche Abfallberatung durch die Kommunen vor Ort. Dazu animiert die Aktion Biotonne Deutschland, die der BDE unterstützt und die am heutigen Tag in vielen deutschen Städten mit ihrer Biotonnen-Challenge startet. Diese Aktion ist umso wichtiger, als dass es einen großen Aufklärungsbedarf in zahlreichen Städten und Kreisen Deutschlands gibt.

Kurth erklärt: „Um die Getrennterfassung von Bioabfällen nachhaltig und wirksam zu verbessern, sind verschiedene Instrumente nötig, die aus einem Mix bestehen. Dazu gehört prioritär die Einführung einer verpflichtenden Biotonne für die Haushalte in Deutschland, wie sie der BDE auch in seinem Positionspapier im April 2023 vorgestellt hat. Auf diese Weise lässt sich ein hoher Anschlussgrad, sprich eine möglichst deutschlandweite Bioabfallerfassung erzielen. Die Verpflichtung ist nötig, denn trotz geltenden Rechts durch die Getrenntsammlungspflicht im Kreislaufwirtschaftsgesetz verweigern sich bis heute zahlreiche Städte und Kreise der Biotonne. Die Konsequenz ist, dass hierzulande 40 Prozent des Inhalts der schwarzen Tonne Bioabfälle sind und rund vier Millionen Tonnen wertvoller Küchen- und Grünabfälle pro Jahr in Deutschland weder vergoren noch kompostiert werden. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Rohstoff- und Energiekrise ist die Verweigerungshaltung mancher Kommune nicht mehr nachvollziehbar. Wichtig sind aber auch Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen, wie die „Aktion Biotonne“, die heute, am Tag der Biotonne, startet. Es ist auch ein gutes Signal, dass es heute erstmals den Tag der Biotonne gibt. Ein solcher Anlass ist ein echter Aufmerksamkeitsbooster für dieses wichtige Thema.“

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