Pyrum: Durchbruch im Recycling von kohlenfaserverstärkten Kunststoffen

Pyrum hat nach fast vierjähriger Entwicklungszeit die erste automatisierte, halbindustrielle Recyclinganlage für kohlenfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) in Betrieb genommen.
(Quelle: Unsplash, Robert Laursoo)

Die Anlage steht am Stammwerk in Dillingen/Saar und wird als Grundstein für den Bau einer industriellen Anlage dienen.

Damit erschließt sich für Pyrum neben dem Recycling von Altreifen ein weiterer Markt. Faserverbundwerkstoffe, zu denen CFK gehört, werden in den verschiedensten Bereichen eingesetzt, darunter in der Transportindustrie bei der Herstellung von Pkw und Nutzfahrzeugen, in der Luftfahrt und im öffentlichen Verkehr. Darüber hinaus werden sie auch im Bauwesen und der Elektronik- und Elektroindustrie genutzt. Durch den vielfältigen Einsatz ist in den vergangenen Jahren ein akut zunehmendes Abfallproblem entstanden. Ein ganzheitliches Recycling im Sinne einer vollständigen stofflichen Verwertung des CFK ist bisher nicht möglich. Die Entsorgung erfolgt derzeit mittels Müllverbrennung oder über Deponierung. Zur Lösung dieses Problems will Pyrum zukünftig einen entscheidenden Beitrag leisten. Der Anteil Europas am CFK-Weltmarkt liegt wie der Anteil Amerikas bei etwa 25 %. In Asien fällt derzeit etwa die Hälfte der weltweiten CFK-Menge an.

Das derzeitige Pyrum-Modell hat eine Kapazität von 1 kg CFK pro Stunde. Beim Recyclingprozess fällt neben den zurückgewonnenen Fasern auch Pyrolyseöl an, das Pyrum beim Altreifen-Recycling bereits gewinnbringend an die chemische Industrie verkauft. Die bisherigen Investitionen in die Anlage belaufen sich auf etwa TEUR 170. Dabei wurde ein Großteil durch staatliche Förderungen bezuschusst. Neben der Pyrum Innovations AG sind eine Reihe weiterer Partner an dem Projekt („Infinity“) unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Gießerei-, Composite und Verarbeitungstechnik (IGCV) beteiligt.

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