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Chemikalien aus Reststoffen

Der Frage, wie Chemikalien für die Bioökonomie im großen Maßstab aus regionalen Reststoffen hergestellt werden können, gehen Forschende des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gemeinsam mit Industriepartnern im Projekt CapUp" nach.
Foto: Florian Gerlach; pixelio.de
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Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Vorhabens ist es, ein bereits entwickeltes Verfahren zur Gewinnung von Capron- und Caprylsäure für die chemische Industrie in einer Mehrzweck-Demonstrationsanlage zu skalieren.

Mittelkettige Carbonsäuren wie Capron- und Caprylsäure sind hochwertige Spezialchemikalien mit einem sehr breiten Anwendungsspektrum in der Schmierstoff-, Pharma-, Kosmetik-, Futter- und Lebensmittelindustrie. Derzeit werden sie hauptsächlich aus Palmkern- und Kokosöl gewonnen, in denen sie jedoch nur in geringen Konzentrationen enthalten sind. Eine umweltfreundlichere Alternative stellt die Herstellung mittels anaerober Fermentation aus agroindustriellen Abfällen und Reststoffen dar.

Das vom DBFZ und UFZ gemeinsam entwickelte Verfahren basiert auf einem anaeroben Fermentationsprozess, in dem komplexe Substrate ohne aufwändige Vorbehandlung eingesetzt werden können. Diesem Prozess schließt sich eine Abtrennungs- und Reinigungskaskade an, um die mittelkettigen Fettsäuren aus der Fermentationsbrühe zu gewinnen. Anschließend können die Produkte je nach Anwendungsgebiet zu verschiedenen chemischen Verbindungen (z.B. Estern) weiterverarbeitet werden.

Im Rahmen des vom BMKW geförderten Projektes „CapUp“ (Förderprogramm Industrielle Bioökonomie/Projektträger: VDI Technologiezentrum GmbH) soll als nächster Schritt die Demonstration des Verfahrens auf einer Mehrzweckanlage des DBFZ auf TRL 5-6 (Technology Readiness Level) skaliert und die erzeugten Mustermengen in umfangreichen Produkttests untersucht werden. Neben dem DBFZ und dem UFZ sind als Industriepartner die GNS – Gesellschaft für Nachhaltige Stoffnutzung mbH (Koordinator) sowie die BALANCE Erneuerbare Energien GmbH, die VNG AG, die FUCHS Lubricants Germany GmbH und die Kelterei Sachsenobst GmbH an dem Forschungsvorhaben beteiligt. Mit dem vorgestellten Verfahren kann die Produktpalette von Biogasanlagen entscheidend erweitert und eine zusätzliche Wertschöpfung generiert werden. Den Betreibern von Biogasanlagen bieten sich damit neue Geschäftsmodelle, die helfen, die Anlagen auch in Zukunft wirtschaftlich zu betreiben.

Quelle: Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)

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