BMUV und BMWK: Müllverbrennung unverzichtbar für Klimaschutz und Wärmewende

Zusammen mit hochkarätigen Referenten traf sich die Branche auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der ITAD am 27. und 28. September in Stuttgart.
Dieter Schütz, pixelio.de

Im Rahmen der Vorträge und bei der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierte ITAD mit ausgewählten Ministeriumsvertretern, Experten und Branchenkennern rund um die thermische Abfallbehandlung, wobei der Fokus auf Abfall als Energieressource lag. So betonen u.a. Vertreter vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vor fast 100 Teilnehmern den hohen Stellenwert der thermischen Abfallbehandlung vor dem Hintergrund von Klimaschutz und einer nachhaltigen Nutzung der Ressource Abfall heraus.

„Die thermische Abfallbehandlung ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil einer modernen Kreislaufwirtschaft. Daher wird sich Deutschland auch weiter auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass die thermische Abfallbehandlung im Rahmen der EU Taxonomie als nachhaltig eingestuft wird“, erläutert MinDir’in Dr. Susanne Lottermoser, Abteilungsleiterin Transformation – Digitalisierung, Circular Economy, Klimaanpassung beim BMUV.

Die europäische Taxonomie-Verordnung legt fest, unter welchen Voraussetzungen eine wirtschaftliche Tätigkeit auch ökologisch nachhaltig ist.

Die thermische Abfallbehandlung stellt in den Ländern Europas mit gut entwickelten Kreislaufwirtschaftsstrukturen eine wichtige Säule einer umweltgerechten, verlässlichen Abfallentsorgung dar und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu den Umweltzielen der Taxonomie. Sie behandelt die Abfälle, die trotz aller Bemühungen nicht vermieden und nicht recycelt werden können. Durch ihre hygienisierende und volumenreduzierende Funktion sowie in ihrer Funktion als Schadstoffsenke leistet die Abfallverbrennung auch einen bedeutenden Beitrag zur Verhütung und Kontrolle der Umweltverschmutzung und hilft dabei, die Recyclingkreisläufe sauber zu halten.

„Von einer Welt ohne Abfälle, die aus den vorgenannten Gründen thermisch behandelt werden müssen, sind wir leider noch weit entfernt und auch das Recycling braucht die Abfallverbrennung für die sachgerechte Entsorgung der Rückstände aus Sortier- und Recyclinganlagen. Europaweit werden noch enorme Mengen an Siedlungsabfällen deponiert, die besser energetisch verwertet werden sollten, um kostengünstige, verlässliche und saubere Energie (Strom und Fernwärme) zur Verfügung zu stellen“, erläutert Carsten Spohn, Geschäftsführer der ITAD.

Mit Blick auf die aktuelle Energiekrise muss Abfall als wichtige heimische Energieressource berücksichtigt werden. Auch der AGFW (Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e. V.) sieht in Bezug auf eine schnelle Wärmewende die Abfallverbrennung als wichtige Quelle erneuerbarer und klimaneutraler Energie, deren Potenzial noch stärker als bisher genutzt werden sollte, führt John A. Miller, stellvertretender Geschäftsführer beim AGFW, aus.

„Wärme aus Thermischen Abfallbehandlungsanlagen ist als unvermeidbare Abwärme einzustufen und dementsprechend bei der Energienutzung zu berücksichtigen“, so die Sicht von Christian Maaß, Abteilungsleiter Wärme, Wasserstoff und Effizienz beim BMWK.

Um das volle Potenzial der Abwärmenutzung aus der Müllverbrennung zukünftig nutzen zu können, muss die Politik nun unterstützen. Die Branche ist, auch technologisch, bereit.

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