Forschungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bei der BDSV

Erhöhung der Schrottqualitäten, freier Welthandel für Stahlschrotte, Auswirkungen der Energieversorgungskrise auf die Stahlrecyclingbranche und Bürokratieabbau. Dies waren die zentralen Themen, über die die BDSV Verbandsspitze zusammen mit Vertretern der TSR Recycling GmbH & Co. KG mit dem Bundestagsabgeordneten Thomas Jarzombek diskutierte.
v.l.n.r.: TSR-Niederlassungsleiterin in Düsseldorf, Alessia Cesari; BDSV Hauptgeschäftsführer Thomas Junker; Thomas Jarzombek MdB; BDSV Präsident Andreas Schwenter; BDSV Rechtsreferent Guido Lipinski. Bild: BDSV

Thomas Jarzombek, direkt gewählter Bundestagsabgeordneter im Düsseldorfer Norden, ist Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung und dort Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie Mitglied im Bundesvorstand der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT. Am ausführlichen Gespräch waren neben dem BDSV-Präsidenten Andreas Schwenter, auch der BDSV-Hauptgeschäftsführer Thomas Junker sowie die Niederlassungsleiterin der TSR Recycling GmbH & Co. KG im Hafen Düsseldorf, Alessia Cesari, und TSR-Regionalleiter NRW Christian Blackert beteiligt.

Mehr Forschung für bessere Schrottqualitäten und mehr Schrotteinsatz

Im Fokus des Gesprächs: Wie kann die Stahlrecyclingbranche die Transformation der Stahlindustrie hin zu echtem grünen Stahl erfolgreich begleiten und wie muss sie diesen Prozess durch die eigene Weiterentwicklung mitgestalten? Wesentlicher Faktor dabei, so BDSV-Präsident Andreas Schwenter, sei die Erhöhung der Schrottqualitäten, die weitere Optimierung der Verfahrenstechnik in den Stahlwerken und die enge Zusammenarbeit der Stahlrecyclingbranche mit der Stahlindustrie. BDSV-Hauptgeschäftsführer Thomas Junker wies darauf hin, dass die notwendigen, hohen Investitionen der Stahlrecyclingbranche, genauso wie für die wasserstoffbasierte Stahlherstellung, entsprechend gefördert werden müssen.

Thomas Jarzombek machte darauf aufmerksam, dass seitens des Bundes und der Länder zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung stünden. Diese, so Thomas Junker, würden schon teilweise in Anspruch genommen werden, allerdings seien auch hier die bürokratischen Hürden sehr hoch und die Programme zeitaufwendig in der Beantragung.

Erhalt des freien Welthandels mit Stahlschrotten

Beherrschendes Thema in dem Politikergespräch war auch der Erhalt des freien Welthandels für Stahlschrotte, der durch die aktuelle Revision der EU-Abfallverbringungsverordnung beschränkt werden soll. Schwenter betonte, wie existenziell der Export von Stahlschrotten für die BDSV-Mitgliedsunternehmen sei: Da nicht alle Stahlschrotte in Deutschland und Europa derzeit von den Stahlwerken und Gießereien eingesetzt werden, seien die Stahlrecyclingunternehmen darauf angewiesen, einen Teil zu exportieren. Stahlschrotte sind eine internationale Handelsware, bei der auch die Qualität der gehandelten Stahlschrotte eine wichtige Rolle spiele. Junker hob hervor, dass Stahlschrotte wertvolle Recyclingrohstoffe seien, die nirgendwo auf der Welt entsorgt würden. Auch mache der Klimaschutz nicht an den Außengrenzen der EU halt. Ziel der Branche sei es, sich weltweit als Vorreiter für innovativer Stahlrecyclingtechnik zu positionieren. Hier spiele auch die Forschung und die Weiterentwicklung innovativer Aufbereitungstechniken eine entscheidende Rolle, so Junker.

Massive Auswirkungen der Energieversorgungskrise

Ebenfalls ausführlich diskutiert wurde die Betroffenheit der Stahlrecyclingbranche durch die aktuelle Energieversorgungskrise. Wenn die vor- und nachgelagerten Lieferanten bzw. Abnehmer von Stahlschrotten ihre Prozesse aufgrund von Mangel an Erdgas und horrenden Strompreisen drosseln, habe dies massive Auswirkungen auf die BDSV-Mitgliedsunternehmen. Hinzu kommt, dass die energieintensiven Stahlrecyclingprozesse in den Betrieben zunehmend nicht mehr kostendeckend seien, so BDSV-Präsident Schwenter. Zusätzlich erschweren der angeordnete Vorrang für Energietransporte auf der Schiene sowie das Niedrigwasser in den Flüssen die ohnehin angespannte Logistiksituation. Es sei wichtig, so Schwenter, mehr Schrotttransporte auf die Schiene zu bringen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf das innovative Konzept des m2-Güterwagens, der durch seine modulare Bauweise das Verladen von neu entwickelten Containern wie die Railroadbox ermöglicht.

Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Recyclingbetriebe

Last but not least, thematisierte Junker die schleppende Genehmigungssituation, unter der bundesweit zahlreiche BDSV-Mitgliedsunternehmen leiden. Recyclingbetriebe, die einen signifikanten Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leisten, müssen stärker gefördert und die Genehmigungsverfahren dringend beschleunigt werden. Die BDSV-Mitgliedsunternehmen seien bereit zu investieren, doch in den Genehmigungsbehörden geht oftmals sehr schleppend voran, berichtete Junker. Auch hierfür hatte der Abgeordnete Thomas Jarzombek ein offenes Ohr und versprach im Rahmen seiner Möglichkeiten, diese Forderungen im Bundestag zu unterstützen.

Den Rahmen für den Politikertermin bot ein Rundgang über das Firmengelände der Düsseldorf Niederlassung von TSR Recycling GmbH & Co. KG, eines der größten Mitgliedsunternehmen in der BDSV. Niederlassungsleiterin Alessia Cesari erläuterte im Rahmen des Rundgangs die verschiedenen Aufbereitungsprozesse, auf die sich die Niederlassung im Düsseldorfer spezialisiert hat.

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