Modekollektion mit digitalem Produktpass

Mit einer neuen Kollektion verkauft Otto testweise erstmals Mode, die der Versandanbieter als zirkulär und ressourcenschonend beschreibt. Jedes Kleidungsstück verfügt über einen digitalen Produktpass in Form eines fest vernähten NFC-Tags.
(Quelle: Otto)

Die erste Circular Collection von Otto umfasst neun Kleidungsstücke der Marken „Otto Products“ und „Lascana“, darunter Hoodie, Top und Kleid für Damen sowie eine Herren-Jeans. Bei der Herstellung wurde besonderen Wert auf nachhaltige Materialen gelegt: Verwendet werden unter anderem Bio-Baumwolle, Holzknöpfe oder Lyocell, eine aus natürlichen Rohstoffen hergestellte Faser. Die Kollektion ist ab sofort verfügbar, solange der Vorrat reicht.

„Zirkuläre Kleidung ist ein guter Lösungsansatz, um den seit Jahren steigenden Textilmüll zu reduzieren. Wirklich kreislauffähig kann Mode aber nur dann sein, wenn sie vom allerersten Entwurf an so geplant wird“, sagt Lisa Franke, Projektleiterin aus dem Otto-Nachhaltigkeitsteam. „Für unsere Circular Collection haben wir genau das getan und über alle Schritte nachgedacht: das Design, die Materialen, die Nutzung und das Recycling. Das Ergebnis sind Kleidungsstücke, die sich im Herstellungsprozess von konventioneller Mode unterscheiden: Knöpfe lassen sich abschrauben, Nieten werden durch Stickereien ersetzt, die Materialreinheit ist so hoch wie möglich. Und mit der Circularity ID zeigen wir für jedes Kleidungsstück ganz genau, welches Material wo und wie zum Einsatz kommt. Solche Informationen sind später der Schlüssel für ein hochwertiges Recycling.“

Die Circularity ID ist ein digitaler Produktpass in Form eines NFC-Tags, der im Kleidungsstück fest vernäht ist. Er enthält alle für das Recycling relevanten Informationen, etwa zu den verwendeten Materialien und zum Recyclingprozess, für den es designt wurde. Kund*innen können den Produktpass per Smartphone scannen und so alle hinterlegten Informationen einsehen. Für Alttextilsortierbetriebe gibt es eine intelligente Sortierstation.

Dank dieser Informationen können Sortierbetriebe effizienter und für ein hochwertiges Recycling sortieren. Aus Altkleidern entstehen so neue Rohstoffe, die z.B. für die Produktion neuer Kleidung genutzt werden. Bei konventionell hergestellten Textilien hingegen fällt häufig Mischfaserabfall an, der nicht oder nur sehr eingeschränkt wiederverwertet werden kann. Die Recyclingquote bei herkömmlichen Textilien ist deshalb bis heute sehr gering.

Das Berliner Unternehmen Circular Fashion hat die Circularity ID entwickelt und im Rahmen des „Closed Loop Pilot“-Projekts umfangreich erprobt, gemeinsam mit Fairwertung, OTTO und weiteren Partnern. Die neue Circular Collection ist Teil dieses Pilotprojekts.

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