VOEB: Spritpreise treiben Kosten für Abfallentsorgung in die Höhe

Die massiven Preiserhöhungen von Benzin und Diesel bereiten der Abfall- und Ressourcenwirtschaft Sorgen.

Denn als Teil der kritischen Infrastruktur ist es den privaten Entsorgern nicht möglich, den Betrieb einfach einzustellen oder die Preise an Kunden wie Kommunen und Unternehmern kurzfristig weiterzugeben. Vielmehr werden die steigenden Kosten von den Betrieben vorerst selbst getragen. Auf lange Sicht, warnt nun der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB), sei das aber nicht haltbar. Die enormen Spritpreise treiben die Kosten für die Abfallentsorgung in die Höhe und werden in absehbarer Zeit dazu führen, dass die Entsorgungsentgelte angepasst werden müssen oder einzelne Entsorgungsverträge nicht mehr erbracht werden können.

„Die Lage ist dramatisch“, bestätigt Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB. „Vor dem Hintergrund, dass derzeit weitere Sanktionsmaßnahmen gegen Russland diskutiert werden und Rohstofflieferungen als auch Importe beschränkt werden könnten, sind weitere exponentielle Kostensteigerungen im Energiebereich zu erwarten. Diese Entwicklung wirkt sich auf unsere Entsorgungsverträge mit Kommunen und Unternehmen aus. Denn die Kalkulationsparameter, welche den vereinbarten Entsorgungspreisen zugrunde gelegt wurden, sind hiermit obsolet.“

Unter Daseinsvorsorge versteht man verwaltungsrechtlich alle Dienstleistungen, an deren Erbringung ein allgemeines öffentliches Interesse besteht. Das gilt auch für die Abfallentsorgung, ihr kommt eine besondere Bedeutung zu. Auch aus diesem Grund werden die Stimmen lauter, die rasche, entlastende Maßnahmen für die Branche fordern. Zahlreiche Wirtschaftszweige leiden unter den hohen Spritkosten, auch liegen bereits einige Vorschläge auf dem Tisch, wie die Preise abgefedert werden können. Jüly: „Wir nehmen unsere Aufgabe sehr ernst und tun alles, um unseren Betrieb aufrechtzuerhalten. Sollte es keine Entlastungen geben, werden wir die Entsorgungsentgelte im Hinblick auf die gestiegenen Dieselkosten aber anpassen müssen. Unsere Branche hat auch in den letzten beiden Jahren der Pandemie lückenlos funktioniert und wir erhoffen uns daher von unseren Kunden und Partnern Verständnis und Unterstützung bei den Treibstoffpreiserhöhungen.“

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