Metalle bleiben teuer

Die Metallpreise bleiben auf hohem Niveau, die seit einigen Monaten zu beobachtende Entwicklung auf den Metallmärkten setzt sich somit weiter ungebrochen fort.
Bleilettern (Quelle: Unsplash, Natalia Y)

Die Preise haben inzwischen eine Höhe erreicht, die vielen Akteuren Probleme bereitet. Zu nennen sind einmal die Finanzierungskosten, die einen deutlich höheren Geldbedarf der Unternehmen voraussetzen als in den letzten Jahren. „Liquidität kostet Geld, das können wir später kaum einpreisen“, beklagt sich ein Händler. Hinzu kommen zum Teil rasant angestiegene Kosten für Kreditversicherungen. Nicht wenige Händler prüfen inzwischen, ob sie wirklich jeden Kontrakt absichern wollen oder lieber „auf Risiko fahren“. Als sei das alles nicht genug, belasten extrem hohe Logistikkosten die Firmen zusätzlich. „Noch vor zwei Jahren hätte ich jeden für verrückt erklärt, der mit die heutigen Frachtkosten prognostiziert hätte“, erklärt der Händler weiter. Ein Ende der aktuellen Entwicklung sieht er derzeit eher nicht. „Anders als bei anderen Rohstoffen, wie beispielsweise Gas oder Strom, gibt es bei den Metallen wirklich fundamentale Lieferengpässe, das kann man nicht so schnell beheben“, meint er.

Die Kupfernotierungen an der LME liegen weiterhin knapp unter der 10.000-US-Dollar-Marke, die offenbar einen soliden Widerstand nach oben markiert. Die Volatilität ist deutlich geringer geworden, es scheint ganz so, als hätte sich der Markt an das aktuelle Preisniveau gewöhnt. Bemerkenswert bleibt, dass sich die Backwardation, also der Aufpreis für prompte Ware gegenüber dem Dreimonatskontrakt, weiter hält. Dies dürfte ein Indiz für wirklich knappe Kupfermärkte sein. Zuletzt notierte das rote Metall in London mit 9.880,00 bis 9.881,00 US-Dollar für Kassaware und 9.839,00 bis 9.841,00 US-Dollar für den Dreimonatskontrakt. Die sichtbaren Kupferbestände in den lizenzierten Lagerhäusern der LME lagen bei nur noch 77.325 Tonnen.

Der Aluminiummarkt ist die wirklich große Überraschung der letzten Wochen. Die Notierungen an der LME erreichen immer wieder neue Höchststände. Hintergrund ist nicht nur der allgemeine Aufwärtstrend an der LME sondern auch der Produktionsrückgang in China. Analysten berichten, die chinesischen Schmelzkapazitäten seien im letzten Jahr um rund 3 Millionen Tonnen zurückgegangen. Ursache hierfür seinen Energiekontrollmaßnahmen der chinesischen Behörden und Stromengpässe im Reich der Mitte. Die Preise für Aluminium High Grade liegen an der LME aktuell bei 3.224,50 bis 3.225,50 US-Dollar für den Dreimonatskontrakt. Aluminiumlegierungen notieren mit 2.590,00 bis 2.600,00 US-Dollar. Die Bestände sind seit geraumer Zeit rückläufig, sie lagen zuletzt bei 761.950 Tonnen für HG Ware und 2.100 Tonnen für Aluminiumlegierungen.

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