Verbundwerkstoffe aus Pflanzenresten

Bei der Hopfenernte bleiben Rebenhäcksel übrig, die in der Hallertau zu Bioerdgas umgewandelt werden. Aus den pflanzenhaltigen Gärresten haben Forscher an den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf einen Verbundwerkstoff hergestellt.
Eine Ansicht der ungewaschenen Gärreste (Quelle: DITF)

Schichtstoffe sind in der Möbelindustrie gefragt, da sie flexibel gestaltet werden können. Der an den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) mit seinen Projektpartnern entwickelte Verbundwerkstoff aus Gärresten wird von den Partnern als eine besonders nachhaltige Variante beschrieben. Um ihn herzustellen, werden diese pflanzenhaltigen Reststoffe zunächst gereinigt. Aus dieser Masse haben die DITF mit der Hochschule Reutlingen ein Nassvlies entwickelt, das zusammen mit einem biobasierten Harzsystem zu einem Verbundwerkstoff gepresst wird. Er soll belastbar und vielseitig verarbeitbar sein. Die Projektgruppe hat aus dem Material einen ersten Demonstrator erstellt.

Aus dem Gärresteverbundwerkstoff ist ein kleines Möbelstück entstanden. (Quelle: DITF)

Das Projekt sehen die DITF als Beispiel für erfolgreiche Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfung. Gärreste als Industrierohstoff zu verwenden sei eine umweltschonende Alternative zur bisherigen Nutzung als Dünger, die die Nitratbelastung der Böden erhöht und durch neue Verordnungen eingeschränkt wird. Bei der Produktion werde bewusst auf chemische Zusätze verzichtet und wenn bei der Gestaltung des Möbelstücks noch Verschnitt aus der Textilindustrie zum Einsatz kommt, werden nicht nur außergewöhnliche Designs möglich, sondern ein weiterer Mehrwert für die Umwelt.

Das Forschungsprojekt wurde im Rahmen des Zentralen Innovationsprogrammes Mittelstand (ZIM) gefördert. Projektpartner waren die Unternehmen Hopfenpower und Novis sowie die Schreinerei Nuding.

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