VKU: Potenziale der Kreislaufwirtschaft für den Klimaschutz

VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp kommentiert die Veröffentlichung des Statusberichts zur Kreislaufwirtschaft.

„Der heute veröffentlichte Statusbericht der deutschen Kreislaufwirtschaft ist eine ausgezeichnete Bestandsaufnahme der Branche, der Fortschritte genauso aufzeigt wie die zukünftigen Handlungsfelder. Unter anderem macht der Bericht deutlich, wie wichtig es ist, die Klimaschutzpotenziale der Kreislaufwirtschaft mehr in den Fokus rücken.

Das bisher Erreichte ist eindrucksvoll: Die Emissionen im Sektor Abfallwirtschaft sind seit 1990 von 38 Millionen Tonnen CO2eq um 75 Prozent auf knapp 10 Millionen Tonnen CO2eq im Jahr 2018 gesunken. Wesentliche Ursache dafür ist die Schließung von Deponien für die Ablagerung unvorbehandelter Siedlungsabfälle im Jahr 2005 und ihre sukzessive Abdichtung gegen Methangasemissionen. Dies ist dem Engagement der kommunalen Unternehmen zu verdanken. Der Blick in andere EU-Staaten zeigt, dass noch zu viele Abfälle zu Lasten des Klimas ungenutzt deponiert. Erst bis 2030 soll diese Art der Umgang mit Abfällen beendet werden. Das ist bedauerlich, denn die Beendigung der Deponierung ist eine vergleichsweise kostengünstige Form des Klimaschutzes.

Seit einigen Jahren beschleunigt sich ein Trend, der sich ebenfalls positiv auf die Klimabilanz der Branche auswirkt. Kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe leisten oft in Kooperation mit anderen Unternehmen einen zunehmenden Beitrag zur dezentralen Energieerzeugung und -versorgung sowie zur Sektorenkopplung: Sie übernehmen die Versorgung von Industriestandorten mit Strom und Dampf, versorgen Bürgerinnen und Bürger mit Fernwärme, betanken Fahrzeuge mit aus Bioabfällen erzeugtem Biogas, wandeln Energie in speicherbaren Wasserstoff um oder nutzen Sonnen- und Windkraft auf abfallwirtschaftlich geprägten Flächen. Damit trägt die Fernwärmeversorgung aus der Abwärme der Abfallverbrennung konkret zum Kohleausstieg bei.

Besonderes Augenmerk der kommunalen Entsorger liegt auf den Bioabfällen: 2017 wurden mehr als 10 Millionen Tonnen unter Regie der kommunalen Abfallwirtschaft getrennt gesammelt. Das war etwa ein Drittel mehr als noch im Jahr 2005. Die Bioabfälle werden zu Biogas und Komposten verwertet. Die Kompostierung bindet mehr als 30 Kilogramm CO2eq, insgesamt also rund 300.000 Tonnen pro Jahr. Die Potenziale der Bioabfallerfassung sind auch bei uns in Deutschland noch nicht vollständig genutzt. Zudem beeinträchtigt der hohe Anteil an Plastiktüten aus sogenanntem „Bioplastik“ in der Biotonne die Qualität des erzeugten Komposts. Die kommunalen Entsorger werben daher in zahlreichen Kampagnen dafür, Abfälle konsequent und sauber getrennt zu sammeln. Unsere Botschaft: ‚Wer seinen Müll sauber trennt, betreibt aktiven Klimaschutz!‘ “

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