Österreicher legen mehr Wert auf Umweltschutz seit Corona


Während die Auswirkungen auf Arbeitsmarkt und Wirtschaft nach wie vor unklar sind, zeigt sich in Sachen Umwelt eine positive Entwicklung:
Thorben Wengert, pixelio.de
Thorben Wengert, pixelio.de

Laut einer aktuellen Umfrage der Recycling-Initiative „Jede Dose zählt“ legen 30 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher mehr Wert auf Umweltschutz als noch vor Corona. Auch konkrete Verhaltensveränderungen würden bereits sichtbar: Insbesondere junge Menschen trennen ihren Müll häufiger und sorgen so dafür, dass wertvolle Sekundärrohstoffe wie Aluminium in den Recyclingkreislauf rückgeführt würden. Befragt wurden im Juni rund 500 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren in ganz Österreich.

Noch Anfang des Jahres seien jeden Freitag tausende Menschen für den Klimaschutz auf die Straße gegangen. Mit Corona und dem Lockdown sei diese Debatte vorerst in den Hintergrund gerückt. Nun zeige sich, das Virus könnte sich sogar positiv auf den Umweltschutz auswirken: knapp 64 Prozent aller Befragten wünschen sich demnach eine umweltfreundlichere Politik, bei den 14 bis 29-Jährigen sind es sogar knapp 71 Prozent. „Weil sich die Natur in nur wenigen Wochen in einigen Bereichen sichtbar erholt, hat scheinbar auch ein Umdenken in der Bevölkerung stattgefunden“, berichtet Claudia Bierth von der Initiative „Jede Dose zählt“ und Sustainability Managerin bei Ball Beverage Packaging Europe. „Wir wollten aber genau wissen, ob das Umdenken auch schon zu konkreten Handlungen geführt hat. Daher haben wir Teile einer bereits im Februar 2019 durchgeführten Studie wiederholt und sind dabei auf durchaus interessante Ergebnisse gestoßen.“ Für 30 Prozent der Befragten sei Umweltschutz „viel wichtiger“ oder „wichtiger“ geworden, bei den unter 30-Jährigen seien es mehr als 38 Prozent.

Um selbst einen Beitrag zu leisten, werde vor allem auf Mülltrennung und Recycling geachtet (82,8 %), Lebensmittelverschwendung vermieden (76,6 %) sowie regionale/saisonale Lebensmittel gekauft (65,3 %). Etwas mehr als 60 Prozent würden darauf achten, Plastik so weit möglich, zu vermeiden. Bei einer Vergleichsstudie von Februar 2019 seien es noch 48,3 Prozent gewesen. Auch bei der Vermeidung von Verpackungsmüll gebe es einen deutlichen Anstieg: 2019 gaben 50 Prozent an, so zum Umweltschutz beizutragen, bei der aktuellen Umfrage sind es bereits 60 Prozent.

Die Debatte um Getränkeverpackungen und deren ökologischen Fußabdruck spiegele sich ebenso in der Befragung wider: Die Aluminiumdose werde im Vergleich zur Vorjahresstudie besser eingestuft, 14,2 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sehen sie als „umweltfreundliche“ Verpackung. „Wir freuen uns über die Verbesserung zum Vorjahr, aber es wird auch deutlich, dass es noch viel Aufklärungsbedarf gibt. Denn mit der nahezu unendlichen Wiederverwertbarkeit steht die Getränkedose exemplarisch für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, die Produkte dauerhaft in geschlossenen Materialkreisläufen hält“, so Claudia Bierth. „Auch das Umweltprofil von Getränkedosen hat sich stark verbessert. Die durch Aluminiumdosen verursachten CO2-Emissionen sind von 2006 bis 2016 durchschnittlich um 31 Prozent – also um fast ein Drittel – gesunken.“

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