IKB: Shutdown drückt die Rohstoffpreise

Wie die Deutsche Industriebank berichtet, brachen die Weltrohstoffpreise im März auf Dollar-Basis gerechnet um knapp 30 % ein.

Trotz einer geringfügigen Aufwertung des Euro zum US-Dollar fiel der Rückgang in Inlandswährung in etwa der gleichen Größenordnung aus. Standen bisher die geopolitischen Risiken und deren Auswirkungen auf die Weltkonjunktur im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, verlagerte sich diese nun auf die zu erwartende Länge der Schließung von Produktionseinrichtungen in Europa und in den USA infolge der Coronavirus-Infektionen.

So seien z. B. in Deutschland Lieferketten aufgrund von Werkschließungen in Italien und Spanien gestört. Viele Firmen würden sich derzeit auf Szenarien mit einer Schließung der Produktionsstätten zwischen zwei und drei Monaten einstellen. Dies reduziere entsprechend die Rohstoffnachfrage.

Stahl

Die Weltstahlproduktion habe bis Ende Februar im Vorjahresvergleich um 1 Prozent angezogen. Mit einem Plus von 3 Prozent habe China dazu maßgeblich beigetragen. Für 2020 rechnet die IKB mit einem Rückgang um zwei Prozent, auch in China wird mit einem Rückgang der Erzeugung gerechnet. Für Deutschland erwartet die IKB einen Rückgang in der Produktion um 3 Prozent. Bei stabilen Erzpreisen hätten die Schrottpreise zunächst angezogen, seien aber in der zweiten Monatshälfte deutlich verfallen. Für das zweite Quartal erwartet die IKB bei den Schrottpreisen einen starken und bei den Stahlpreisen einen leichten Rückgang.

Aluminium

Bis Ende Februar habe die Aluminiumproduktion leicht angezogen. Auf Jahressicht sei nicht mehr mit einem Angebotsdefizit zu rechnen, obwohl die italienischen Anbieter derzeit nicht lieferfähig seien. Die Lagerbestände von Primäraluminium seien März an der LME und der SHFE auf 1,14 Millionen beziehungsweise 0,53 Millionen Tonnen angestiegen. Auf der anderen Seite habe sich auch die investive Nachfrage auf den höchsten Wert seit September 2019 erhöht. Im März seien die Aluminiumpreise um etwa 8 Prozent gesunken. Bis Mitte des Jahres rechnet die IKB mit einer Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 1.500 US-Dollar in einem Band von +/- 300 US-Dollar je Tonne. Für das zweite Halbjahr werden höhere Notierungen erwartet.

Kupfer

Im vergangen Jahr seien sowohl die Minen- als auch die Kupferraffinadeproduktion zurückgegangen. Trotz eines Verbrauchsrückgangs sei es zu einem Angebotsdefizit von 341.000 Tonnen gekommen. Mittel- bis langfristig sei laut IKB mit einem stark steigenden Verbrauch aufgrund einer erhöhten Nachfrage aus der Automobilindustrie sowie der Energietechnik zu erwarten. Für 2020 rechnet die IKB mit einem balancierten Markt. Für das erste Quartal rechnet man mit einer niedrigeren Raffinadeproduktion, die den geringeren Verbrauch kompensiere. Bis Ende Juni rechnet die IKB mit einem Kupferpreis von 5.000 US-Dollar pro Tonne in einem Band von 800 US-Dollar.

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