Polnischer Recycler setzt auf Ballenpressen von HSM

Bereits seit über 20 Jahren beschäftigt sich das Familienunternehmen P.U.H. Kondzłomex Szymon Woźny mit der Sammlung und dem Recycling von Sekundärrohstoffen wie beispielsweise Altpapier und Folie.
Bild: HSM

Von Beginn an waren Ballenpressen von HSM im Einsatz. Die im Jahr 2013 installierte vollautomatische Kanalballenpresse schaffte die immer höher werdenden Durchsatzmengen nicht mehr und eine größere Lösung musste her. Nach intensiver Recherche wurde man erneut bei HSM fündig und die HSM VK 6015 verrichtet seit einiger Zeit erfolgreich ihren Dienst in Jaraczewo in der Gemeinde Szydłowo, einem Dorf im Nordwesten von Polen.

Aktuell arbeiten fünf Mitarbeiter für das inhabergeführte Unternehmen, die allesamt überzeugt sind von der Qualität der Maschinen aus Deutschland. Erste Berührungspunkte mit dem Ballenpressen-Hersteller HSM hatte P.U.H. Kondzłomex gleich zu Beginn ihrer Geschäftstätigkeit 1995, sie kauften eine sehr gut erhaltene, gebrauchte HSM-Vertikalballenpresse. In den darauffolgenden Jahren wuchs das Unternehmen konstant und zusätzlich zu der manuellen, vertikalen Ballenpresse musste eine Maschine mit höherem Durchsatz beschafft werden. Dazu wandte sich P.U.H. Kondzłomex an HSM Polska, der polnischen Tochtergesellschaft von HSM GmbH + Co. KG, mit dem Ergebnis, dass im Jahr 2009 eine gebrauchte vollautomatische Kanalballenpresse in Betrieb genommen wurde, die über vier Jahre kontinuierlich ihren Dienst verrichtete, um 2013 von einer neuen Ballenpresse, der HSM VK 4212, abgelöst zu werden.

Die Maschine lief jahrelang problemlos und wäre theoretisch auch heute noch im Einsatz, aber ihre Durchsatzleistung reichte schlichtweg irgendwann einfach nicht mehr aus – es fiel immer mehr zu verpressendes Material an. Aus diesem Grund blieb die ordnungsgemäße Vorsortierung des angelieferten Materials zu oft auf der Strecke, dabei legen die Kunden von P.U.H. Kondzłomex großen Wert auf sortenreine Ballen. Dazu kommt, dass zu lange gelagertes Material Geld kosten und somit an Wert verlieren. Eine Ballenpresse mit höherer Durchsatzleistung musste her und sie sollte noch schneller arbeiten als das bisherige Modell. Um das zu gewährleisten, sollte die zukünftige Beschickung der Maschine mittels Förderband, das direkt mit einem Frontlader bestückt werden kann, erfolgen. Durch diese zeitsparende Lösung für die Materialzuführung kann dann das zu verpressende Material in Echtzeit verarbeitet werden. Die eingesparte Arbeitszeit der Mitarbeiter wird für die händische Vorsortierung des Materials genutzt. Inhaber und Geschäftsführer Szymon Woźny weiß ganz genau wie wichtig die Vorsortierung ist, denn „wenn die Ballen nicht gut sortiert sind, kauft sie dir keiner ab“.

Das Unternehmen stand zusätzlich vor der Herausforderung, dass die Ballenpresse, die sich aktuell im Einsatz befindet, kurz vor einer abnutzungsbedingten Generalüberholung stand und somit für einige Zeit ausfallen würde.

Um auch anderen Ballenpressen-Hersteller eine Chance zu geben, gab es einen fairen Auswahlprozess, in dem mehrere Angebote verschiedener Anbieter eingeholt wurden. Die Anforderungen an die Hersteller waren klar formuliert, der Austausch der alten Maschine sollte so reibungslos als möglich erfolgen, der Betriebsablauf im besten Fall nicht unterbrochen werden. Hier bot HSM das entscheidende Argument. Zusätzlich zu dem Rückkaufangebots der alten Maschine, würde HSM das komplette Handling des Austauschs abwickeln: den Abbau der alten Maschine sowie die Aufstellung der neuen Ballenpresse. Ein weiterer Pluspunkt der für die Lösung von HSM sprach, war die horizontale Ballenumreifung, die sich wesentlich besser für geschreddertes Papier eignet, als die vertikale Umreifung, die von den meisten Herstellern angeboten wird.

Natürlich spielte die langjährige, partnerschaftliche Beziehung zu HSM ebenfalls eine Rolle bei der endgültigen Auswahl des Lieferanten. Den zuverlässigen Qualitäts-Produkten aus dem Hause HSM vertraute man ja schließlich seit vielen Jahren. Zudem schätzte Szymon Woźny, Inhaber von P.U.H. Kondzłomex, den professionellen, sachlichen und trotzdem partnerschaftlichen Umgang der HSM-Mitarbeiter mit seinem Unternehmen.

Nach einer eingehenden Analyse der gewünschten Durchsatzmengen – und unter Berücksichtigung aller Parameter – erwies sich die vollautomatische Kanalballenpresse HSM VK 6015, dank ihrer Presskraft von 720 kN und einer Durchsatzleistung von bis zu 9 Tonnen pro Stunde, als perfekte Lösung für P.U.H. Kondzłomex. Bei dieser Maschine handelt es sich um die leistungsstärkste Ballenpresse, die mit ihren Abmessungen in die bestehende Produktionshalle passt – lediglich die Ballenrutsche müsste „draußen bleiben“ und würde ihren Platz vor der Halle finden. Darüber hinaus zeichnet sich die HSM VK 6015 durch einen extrem hohen Verdichtungsgrad aus. Das war dem Unternehmen sehr wichtig, da das hauptsächlich zu verpressende Material – geschreddertes Papier – dadurch in noch komprimiertere Ballen von bis zu 470 Kilogramm gepresst werden kann.

Im Einschichtbetrieb, an fünf Tagen in der Woche, werden nun die Produktionsabfälle aus der Druckerei, aber auch Kartonagen und Folien in kleinen Mengen, auf der Ballenpresse verarbeitet. Das Unternehmen verarbeitet ausschließlich vermarktungsfähige Sekundärrohstoffe. Druckereien und Produktionsstätten sind die größten Lieferanten des zu verpressenden Materials. Die Abfälle werden direkt vor Ort bei den Unternehmen in, von P.U.H. Kondzłomex zur Verfügung gestellten, Containern und Behältern gesammelt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, kleine Mengen direkt anzuliefern, wie beispielsweise Zeitungen und Bücher etc. Alle Besucher die Material anliefern sind von der großen Anlage beeindruckt. Durch den spezifischen Pressdruck ist die Ballendichte extrem hoch. Das stellt sicher, dass die LKWs immer zu 100 % ausgelastet sind. Je nach Material können zwischen 48 und 64 Ballen in einem LKW untergebracht werden. In der Regel schöpfen diese Ballen das zulässige Gesamtgewicht des LKWs komplett aus – dabei wäre oftmals sogar noch Platz für weitere Ballen. Das sogenannte logistische Minimum – ca. 22 Tonnen Ladung – wird inzwischen immer erreicht. Der überwiegende Teil der gepressten Sekundärrohstoffe wird ohne weitere Verarbeitung direkt an die Papierfabriken geliefert.

„Die Zusammenarbeit und das Engagement der Vertriebsmitarbeiter von HSM sowie ihre individuelle Herangehensweise an die Problemstellung ist wirklich außergewöhnlich. HSM versucht gemeinsam mit dem Kunden eine individuelle Lösung zu erarbeiten, das hat uns erneut nachhaltig von dem Gesamtkonzept HSM überzeugt“, resümierte der Geschäftsführer Szymon Woźny das gesamte Projekt. Im Falle der vollautomatischen Kanalballenpresse HSM VK 6015 bedeutete das, dass sie mit einem speziellen Einfülltrichter sowie mit einem neuen Drahtmesssystem, das die Ballenlänge regelt, ausgestattet wurde. Auch äußerliche Hindernisse machten den Technikern von HSM keine Probleme, beim Aufstellen und der Inbetriebnahme der neuen Maschine hatte es eine Außentemperatur von lediglich -14 °C. Trotzdem konnte die Maschine nach nur einem Tag Installation in Betrieb genommen werden.

Neben der neuen Kanalballenpresse HSM VK 6015 hat das Unternehmen parallel zwei Vertikalballenpressen von HSM im Einsatz um gleichzeitig kleinere Mengen anderer Materialien verpressen zu können, falls die Hauptballenpresse mit einem anderen Material belegt ist.

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